Festival der Regionen 2009
Normalzustand

09. Mai - 01. Juni 2009
Linz-Süd: solarCity und Auwiesen, Oberösterreich

2009, in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas, orientiert sich das Festival der Regionen am südlichen Stadtrand von Linz, entlang der Traun, mit Schwerpunkt auf der Satellitenstadt Auwiesen und den Wohnanlagen der solarCity. Abseits der innerstädtischen Ausrichtung an Verdichtung, Verwertung und Unterhaltung und in einem gewissen Sicherheitsabstand zu mannigfaltig propagierten Ausnahmezuständen interessiert sich das Festival der Regionen für den tatsächlichen oder eingebildeten Normalzustand städtischen Lebens.

2009, in Kooperation mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas, orientiert sich das Festival der Regionen am südlichen Stadtrand von Linz, entlang der Traun, mit Schwerpunkt auf der Satellitenstadt Auwiesen und den Wohnanlagen der solarCity. Abseits der innerstädtischen Ausrichtung an Verdichtung, Verwertung und Unterhaltung und in einem gewissen Sicherheitsabstand zu mannigfaltig propagierten Ausnahmezuständen interessiert sich das Festival der Regionen für den tatsächlichen oder eingebildeten Normalzustand städtischen Lebens.

Das Festival schlägt 24 Tage lang seine Zelte auf den Plätzen, Straßen und Grünflächen der Stadtentwicklungsgebiete Auwiesen und solarCity im Linzer Süden auf und bietet mit über 50 Veranstaltungen die Gelegenheit zu zahlreichen Begegnungen mit dem Normalzustand städtischen Lebens.

Website FESTIVAL DER REGIONEN 2009

Festivalleitung: Martin Fritz
Vorstand: Susanne Blaimschein, Dagmar Höss, Gerald Priewasser, Eva Immervoll
Künstlerischer Beirat: Jochen Becker, Susanne Neubürger, Kathrin Rhomberg

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Zerlegt und Verspielt / solarCity

zerlegt und verspielt entwickelt Möglichkeiten der Freizeitgestaltung außerhalb der Wohnbereiche im Festivalgebiet und versucht, den Stadtrand als Wohnort in seiner Funktion zu erweitern. Von der Kuratorin Doris Prlić eingeladene KünstlerInnen setzen sich in Form von installativen und performativen Soundarbeiten und mittels punktuellen Aktionen im öffentlichen Raum mit der freien Zeit der BewohnerInnen und den Freiflächen […]

Garten der Sinne

Petar Radisavljević, auch bekannt als „Ikarus“, hat in jahrelanger Arbeit einen öffentlichen „Garten der Sinne“ in Auwiesen geschaffen. Auf einer unverplanten Restfläche am Magerweg, zwischen Parkplätzen und Wohnanlage und von Beginn an öffentlich zugänglich, schuf der – ursprünglich aus Serbien stammende – freischaffende Künstler aus Eigeninitiative ein botanisch-künstlerisches Kleinbiotop mit Pflanzungen, Werkstattbereich, Wasserläufen, Sitzgelegenheiten und […]

Zizlau dreiundachtzig

Auf den damals noch unerschlossenen, freien Feldern am Stadtrand von Linz entstand ab 1932/1933 die „Stadtrandsiedlung St. Peter-Zizlau“ als eines der frühesten Beispiele sozial orientierten Siedlungswesens in Linz. Die Holzhäuser für jeweils zwei Familien wurden von den Siedlern im Selbstbau errichtet. Diese Bauleistungen und die Nutzung der vergleichsweise großzügigen Gärten für Kleintierzucht und Gemüseanbau ermöglichten […]

Eröffnung Festival der Regionen 2009

12 – 15 Uhr: Brunch – Filiale Auwiesen und Gaisbergerstraße 58 (Voestgelände) 15 – 17 Uhr: Eröffnungsrundgang in Auwiesen 15 – 16 Uhr: Rundgang West – Treffpunkt Filiale Auwiesen – Wüstenrotplatz Dieser Rundgang konzentriert sich auf die Umgebung des Wüstenrotplatz, die Tuchfabrik und die Kreiskysiedlung. Von der überdimensionalen Fassadenmalerei „Miete Strom Gas“ in der Karl-Steiger-Straße […]

Filiale

Zwei der wichtigsten Linzer KulturträgerInnen, die Stadtwerkstatt und das freie Radio FRO, verlagern für den Festivalzeitraum ihre Aktivitäten vom Stadtzentrum in die Satellitenstadt Auwiesen und suchen damit eine Erweiterung ihrer Aktionsräume. Im Spannungsfeld zwischen autonomer Kulturarbeit und sozialer Dienstleistung wurde vor Festivalbeginn ein leer stehender Pavillon an einem der zentralen Plätze vor Ort bezogen und […]

Miete, Strom, Gas

Die große Fassadenarbeit von Martin Strauß und Karl-Heinz Ströhle erinnert eindringlich an die existenziellen Prioritäten des Lebens im Normalzustand. Aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft haben zuletzt wieder vor Augen geführt, wie viel an Anstrengung für die Sicherung elementarer Bedürfnisse nötig ist, wenn das gewohnte Wachstum in Zweifel gerät. Formal orientieren sich die Künstler an […]

Monitoring Auwiesen

Eingänge, Fenster, Stiegenhäuser oder Parkplätze werden zu Präsentationsorten von stillen Videoloops mit alltäglichen Handlungen. Die oft nur sekundenlangen, gezeichneten Animationen zeigen strickende Hände, auf Fernbedienungen drückende Daumen, Kreuzworträtsellösungen und andere Routinehandlungen. Aus der Serie der Szenen entsteht ein animierter Katalog von Alltagsbewegungen. Die Installation der Videos am Übergang zwischen Öffentlichkeit und privater Sphäre unterstreicht sowohl […]

Nackte Stadt

An den verschiedensten Stellen im Bereich der Wohnsiedlung finden sich markante rote, mobile Markierungen aus LKW-Planenmaterial, ähnlich Richtungspfeilen oder Wegweisern, deren Bedeutung im Unklaren bleibt. Im wörtlichen und übertragenen Sinn motivieren sie dazu, gewohnte Wege neu zu markieren und die städtische Umgebung anders zu benutzen als bisher. Inspiriert vom Begriff der „Nackten Stadt“, einer Prägung des französischen Situationisten […]

20 bis 24 heute

Der Namenspatron des Pfarrzentrums Auwiesen, der katholische Aktivist und Pfadfinder Marcel Callo, wurde 1945 als Zwangsarbeiter mit 23 Jahren im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Im Zusammenhang mit dem jährlichen Gedenken wird sich das Pfarrzentrum – gemeinsam mit den der Pfarre nahestehenden Künstlern Peter Huemer und Walter Gschwandtner – mit den Werthaltungen von 20- bis 24-Jährigen beschäftigen, […]

Demokratie und Wohlstand für alle

Martin Krenn verschränkt Kunst und politischen Aktivismus. Seine Projekte widmen sich schwerpunktmäßig dem Antirassismus, der Erinnerungs- und Gedenkarbeit sowie verschiedenen Kampagnen zu Bleiberecht, Asylwesen und Migrationsfragen. Zwanzig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer widmet sich Krenn, gemeinsam mit Mitgliedern des Sozialausschusses der Pfarre Auwiesen und anderen KollaborateurInnen, den Freiheits- und Wohlfahrtsversprechen des westlichen Kapitalismus, […]

Pilotprojekt Auwiesen

Ein Berliner Artists-in-Residence-Projekt gastiert im Frühjahr 2009 in Auwiesen. Der Kurator Uwe Jonas, der mit Birgit Anna Schumacher seit Jahren das „Pilotprojekt Gropiusstadt“ in einer Großwohnanlage im Berliner Süden betreut, wird gemeinsam mit sechs KünstlerInnen (Antonia Low, Ulrike Mohr, Jürgen O. Olbrich, Matthias Schamp, Petra Spielhagen und Roi Vaara) Projekte in einer Wohnung und temporäre […]

Akropolis Linz

Frank Bölter baut eine Akropolis aus Kartonbauteilen für Auwiesen und setzt dabei auf die Mithilfe der BewohnerInnen, insbesondere der Jugendlichen, des Stadtteils. Im Maßstab 1:3 zum Original wird aus über 4000 Teilen eine Replik des antiken Monuments entstehen. Die Aufforderung an die Bevölkerung, das neue, absurd-temporäre Wahrzeichen am Mühlbach gemeinsam mit dem Künstler zu bauen, […]

Gassi

Auwiesen ist unter anderem ein guter Ort für Hunde und Hundehalter. Mit einem Hund zu spazieren führt zu einem selbstverständlichen Kontakt zu deren BesitzerInnen. Die Hunde erzwingen eine Konversation, indem sie sich gegenseitig begrüßen und den Spaziergang für kurze Zeit unterbrechen. Der Anfangspunkt für ein Gespräch ist fast immer der Hund. Schnell werden persönliche und […]

Zerlegt und Verspielt / Auwiesen

zerlegt und verspielt entwickelt Möglichkeiten der Freizeitgestaltung außerhalb der Wohnbereiche im Festivalgebiet und versucht, den Stadtrand als Wohnort in seiner Funktion zu erweitern. Von der Kuratorin Doris Prlić eingeladene KünstlerInnen setzen sich in Form von installativen und performativen Soundarbeiten und mittels punktuellen Aktionen im öffentlichen Raum mit der freien Zeit der BewohnerInnen und den Freiflächen […]

Kiesentnahme über der Traun

Im Stil einer Wandzeitung nutzt die Installation einen markanten Punkt im Außenraum der solarCity für einen Blick zurück in die Geschichte des Linzer Südens. Am Rande der Weikerlseen, die ursprünglich im Zuge der Kiesentnahme für den Bau der „Hermann-Göring-Werke“ entstanden sind, und mit freiem Blick auf das heutige Werksgelände der voestalpine an der Lunzerstraße konzentriert […]

Claim your space

Die solarCity ist nicht nur baugeschichtlich der jüngste Linzer Stadtteil. Derzeit sind ca. ein Drittel aller BewohnerInnen Kinder und Jugendliche. Wie an wenigen anderen Orten in der Stadt ist der öffentliche Raum durch die Bewegungen von Kindern und Jugendlichen geprägt. Nach Ansicht mancher ExpertInnen wurden jedoch deren Bedürfnisse, abseits von Sport und Spielplätzen, in der […]

Beschildert

Die Künstlerin hat nach zahlreichen Besuchen vor Ort eine Serie von neuen kleinformatigen Malereien produziert, die im Außenraum der solarCity präsentiert werden. Wie eine zusätzliche Beschilderung finden sich die Werke an Laternenmasten, Hauswänden und Verkehrszeichen und führen die BesucherInnen durch das Gelände. In Anna Meyers Bildern vermengt sich Dokumentation, Kommentar und Kritik. Ihre solarCity ist […]

Reise nach Surinam

Dieser Beitrag interessiert sich für die Bilder, Bedeutungen und  Traumwelten, die sich hinter der fremdartigen Erscheinung exotischer Pflanzen in heimischen Gärten verbergen. Was macht  gerade diese Pflanzen so anziehend? Sind es ganz persönliche Erinnerungen an vergangene Erlebnisse? Oder steckt der Wunsch dahinter, zumindest in der Phantasie einmal bisher unerreichte Gegenden zu bereisen? Ebenso wie die Forschungsreisenden […]

Die andere Seite

In geringer Entfernung von der solarCity, die neu erbaut und von jungen Familien gekennzeichnet ist, befindet sich in der Ortschaft Asten der Hartlauerhof, ein Wohn- und Betreuungszentrum für wohnungslose Männer. Ein Kooperationsprojekt mit jeweils einer Schulklasse des Gymnasiums solarCity und der Volksschule 52 solarCity bringt die SchülerInnen in Kontakt mit der Lebensrealität der Bewohner der […]

home:entertainer

Die deutsche Künstlergruppe AKKU – Arbeiten mit Alltag bietet sich als Live-Alternative zum Fernsehprogramm an und wird sich mit diesem Angebot um Akzeptanz und Nachfrage bei der Bevölkerung bemühen. Für die BewohnerInnen der solarCity besteht die Möglichkeit, die Gruppe ohne Kosten und andere Verpflichtungen zu Aufführungen in die eigene Wohnung einzuladen, wobei es den GastgeberInnen […]

Eine Brise

Mauricio Kagel (1931-2008), einer der bedeutendsten Komponisten der Nachkriegsmoderne, schuf mit „Eine Brise“ 1976 ein eindrucksvolles Beispiel für die Offenheit zeitgenössischer Musik in starkem Gegensatz zu ihrem bisweilen elitären Image. Vom Komponisten selbst als „Flüchtige Aktion“ bezeichnet, bietet das Werk für  Menschen aus ganz Linz die Möglichkeit zur Teilnahme. Eine Großgruppe von RadfahrerInnen zieht dabei […]

Nomad City Passage

„Zelten, wo andere wohnen“ – Nomad City Passage ist ein wandernder Zeltplatz. Die BewohnerInnen der Wohnanlagen, interessierte LinzerInnen und FestivalbesucherInnen sind eingeladen, im Schwerpunktgebiet des Festivals eine Nacht in Zelten zu verbringen. Übernachtet wird an Orten, die den Stadtrand in seinem „Normalzustand“ charakterisieren: in der Kletterhalle des Sportzentrums Auwiesen und im Baumarkt Wiener Straße (erste […]

Supaklub-Süd

Im Sinne der lokalen Vernetzung und als Bekenntnis zum Stadtrand bestreiten das Festival der Regionen, die Stadtwerkstatt (in Kooperation mit Linz09 Good Night Stuff) und die Subversivmesse einen gemeinsamen Festivalabend. Das von den drei veranstaltenden Initiativen kuratierte Musikprogramm, mit Schwerpunkt auf elektronischen Klängen, analogem Krach und gesellschaftspolitischen Stellungnahmen, verdeutlicht die kritische Positionierung zur Schlossidylle zwischen […]

In Hoffnung Leben

Marlene Haring wird die gesamte Festivaldauer, von früh bis spät, in einem der örtlichen Lokale verbringen. Bereit, sich den Unwägbarkeiten des lokalen Soziallebens auszusetzen, integriert sich die Künstlerin als Dauerstammgast in das Alltagsleben, um von dieser Warte aus einen intensiveren Zugang zum Leben im Stadtteil zu finden. Haring verlässt die – bei forschenden Berufen beliebte […]

Lokaltour

Lokale, Cafés und Gaststätten des Linzer Südens werden zu Treffpunkten der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen des Festival der Regionen. Dabei finden Gesprächsrunden und Vorträge ebenso wie themenspezifische Spaziergänge durch den Linzer Süden statt. Die Lokaltour stellt eine Kommunikationsplattform für KünstlerInnen, BewohnerInnen und das interessierte Publikum dar: sie sind eingeladen, den Normalzustand in den Stadtrandsiedlungen […]

Wassershuttle

Auch für viele BewohnerInnen von Linz ist es eine Überraschung zu erfahren, wie leicht die am Stadtrand gelegene solarCity mit dem Schiff erreichbar wäre. Das Festival der Regionen realisiert temporär eine Idee aus den frühesten Planungsworkshops zur solarCity und offeriert damit auch einen alternativen Weg ins Zentrum für die BewohnerInnen Pichlings. An den Festivalsonntagen zu […]

Vor Ort im Vorort

spotsZ widmet sich in der Serie „Vor Ort im Vorort“ seit Oktober 2008 dem Diskurs zu den Themen des Festivals der Regionen und beleuchtet anhand von stattfindenden Projekten bzw. den laufenden Vorbereitungen besonders die Begriffe Partizipation und Performance im Kontext des (sub-)urbanen und künstlerischen Normalzustands. Eine Serie als eine kleine Phänomenologie der Sichtbarmachung, des Zusammenlebens […]

Normalzustände in der Krise

Radikale soziale Kunstpraxen und Interventionen hinterfragen gesellschaftliche Normalzustände. Das Spektrum reicht von kooperativen sozial engagierten und partizipatorischen Projekten bis hin zu symbolpolitischen provokanten Aktionen. Ein erweiterter Kunstbegriff, subversive Techniken und das Austesten der „Freiheit der Kunst“ werden hierfür meist strategisch eingesetzt. Politisch wird es vor allem dann, wenn es darum geht ein Verhältnis zwischen Künstler_innen […]

Die letzte Sitzung

Der Linzer Stadtsoziologe Peter Arlt führt Hintergrundgespräche mit Festivalbeteiligten und beobachtet als „offizieller“ Festivalbegleiter die Aktivitäten. Die Transkripts der Gespräche im Vorfeld sind bei der Festivalinformation und im Internet verfügbar. Am letzten Tag werden die TeilnehmerInnen zum Abschluss an einem Tisch versammelt und reflektieren ausführlich und öffentlich über ihre Erfahrungen. Festivalgäste sind eingeladen, dieser Veranstaltung […]

Der öffentliche Raum der Stadt

Seit 2002 widmet sich die von unabhängigen Linzer Kulturschaffenden initiierte Gesprächs- und Diskussionsreihe „Der öffentliche Raum der Stadt“ den Themenkreisen Stadtentwicklung, Architektur und Kunst im öffentlichen Raum. In Zusammenarbeit mit dem Festival der Regionen hat die Veranstaltung 2008 und 2009 ihren angestammten Ort im Stadtzentrum verlassen und hat sich im Vorfeld des Festivals an ausgewählten […]