
Hannah Shakti Bühler und Simon Mayer erschaffen im Innviertel einen neuen Raum für Tanz und Kunst. Inspiriert von historischen Tanzmanien züchten sie dort einen „Tanzvirus“ voller Lebensfreude, der sich dann in Braunau ausbreiten darf: Das dabei entstehende Tanzdorf ist mobil, brückenbauend und offen für alle.
Im Vorfeld des Festivals fanden unter dem Titel Brückentänze – „Zuagroaste“ Workshops in Kooperation mit dem ZIMT Braunau statt. „Zuagroast“ sein kann vieles bedeuten – das Leben in einem neuen Land, ein Umzug ins nächste Dorf oder Veränderungen im privaten oder beruflichen Umfeld. Die Teilnehmenden waren eingeladen, diese Erfahrungen tänzerisch und im Gespräch zu erforschen.
Gemeinsam wurde darüber nachgedacht, was Zugehörigkeit schafft, was das Ankommen erleichtert – und wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bewegung gebracht werden können. Ergänzend dazu fanden performative Brückentänze auf mehreren Innbrücken zwischen Braunau und Schärding statt. Sie brachten den Tanz direkt in den öffentlichen Raum – als lebendiges, filmisch dokumentiertes Zeichen für Verbindung über geografische und soziale Grenzen hinweg. Teil des Projekts waren auch kurze Interviews, aus denen ein Dokumentarfilm entstanden ist, der beim Festival der Regionen gezeigt wird.
Das Tanzdorf soll ein imaginärer Ort werden, an dem zeitgenössischer Tanz als freier Ausdruck Wurzeln schlagen darf. Tanz soll nicht nur als Hobby sondern auch als Beruf und als Weg zum eigenen Wohlbefinden seinen Anker im Innviertel finden. Hannah und Simon träumen groß und wollen beim Festival der Regionen mit dem Tanzdorf einen Ort schaffen, an dem Bewegung Heimat bedeutet.
Komm und tanz mit uns!
Das Projekt wird euch in einer Vielfalt an Angeboten am Festival begegnen. Haltet Ausschau nach unseren Tanzankern, Tanzböden, Workshops und vielem mehr:
Tanzboden
Der Tanzboden ist ein beweglicher, gelebter Dancefloor, der an verschiedenen Orten in Braunau auftaucht und Altbekanntes in neuem Licht zeigt. Mal mit Live-Musik, mal mit DJ oder nur mit Klatschen und Stampfen – getanzt wird dort, wo man es nicht erwartet, immer gemeinsam mit Hannah und Simon.
Traditionelle und zeitgenössische Tanz- und Musikformen verbinden sich zu einem offenen, partizipativen Erlebnis. Ob mit Anleitung oder spontan – auf dem Tanzboden ist Platz für alle Ausdrucksformen.
Workshop: Tanzboden
Die Kunst des Feierns! Lust auf Glückshormone und neue Energie? Dann bist du hier richtig! In diesem Workshop aktivieren wir deine Vitalität mit Atem, Stimme und Bewegung.
Gemeinsam tanzen wir solo, zu zweit und in der Gruppe – frei, kreativ und lebendig.
Keine Vorkenntnisse nötig, nur Lust auf Bewegung und Lebensfreude.
Du musst nicht tanzen oder singen können – alle sind willkommen, auch Männer!
Komm vorbei und tanz dich frei!
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Tanzanker
Während des gesamten Festivals wird an unerwarteten Orten in Braunau getanzt. Ob auf Plätzen, Wiesen oder Kreuzungen: Tanzanker bringt zeitgenössischen Tanz dorthin, wo man ihn nicht vermutet, oft im spontanen Dialog mit der Umgebung.
Manchmal im Programm angekündigt, manchmal überraschend – also Augen auf in Braunau!
Und endlich gibt’s eine klare Antwort auf die ewige Frage vom Opa womit man denn nun sein/ihr Geld im Kunstbetrieb verdient: Tanzen. Punkt.
CV
Simon Mayer
geboren 1984 in Österreich, ist Choreograph, Musiker und Performer. Er studierte an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und am P.A.R.T.S. in Brüssel und war Mitglied des Balletts der Wiener Staatsoper.
Als Musiker und Sänger gründete und spielte Simon in verschiedenen Bands (Rising Halfmoon, C.O.P.), veröffentlichte Audio-Aufführungen seiner Bühnenproduktionen und kreiert seine eigene Musik. Als Tänzer, Choreograph und Musiker war er an Produktionen von Anne Teresa de Keersmaeker/Rosas (The Song), Wim Vandekeybus und Zita Swoon beteiligt.
Sein choreographisches Repertoire umfasst Solos, Duette, Gruppenstücke sowie sozial engagierte und immersive Veranstaltungen: u.a. SunBengSitting; Sons of Sissy; Oh Magic, Volxfest, Being Moved. Seine Stücke werden international aufgeführt.
Hannah Shakti Bühler
geboren in Deutschland und aufgewachsen in Italien, studierte zeitgenössischen Tanz am Laban Trinity College in London (BA Dance Theatre, 2006). Als Performerin arbeitete sie u. a. mit Retina Dance Co. (UK), Centro Coreografico Galego (Spanien) und T.r.a.s.h. DansPerformanceGroup (Niederlande).
2015 absolvierte sie den Master in Contemporary Dance Education an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, wo sie seit 2016 im Fachbereich Schauspiel unterrichtet. Seit September 2018 ist sie Professorin für Zeitgenössischen Tanz an der BAtanz mit Schwerpunkt auf Transfers zwischen somatischen Praktiken und zeitgenössischem Tanz.
Seit 2016 Ausbildung in Body-Mind Centering® Somatic Movement Education (EmbodyMove, GB), seit 2019 Feldenkrais-Studium und seit 2021 Praxis der Selbstinduzierten Kognitiven Trance.
2022 uraufgeführt: „SOMATIC TRATATA – Rhythmus, Rausch und Romantik“ mit Simon Mayer. Teilnahmen 2024 bei Volxfest und Village Party (Simon Mayer & Sigurd Heide) im Rahmen der Hauptstadtkulturen Europas. Ihre vom Fonds Darstellende Künste geförderte Forschung „Tänze zwischen Ordnung und Unordnung“ untersucht kollektive Tanzphänomene zwischen Befreiung und Disziplinierung.