Erstmals findet das Festival der Regionen im Innviertel in Oberösterreich statt, mit dem Hauptaugenmerk auf Braunau am Inn als Festivalort. Das Festival war seit der ersten Ausgabe 1993 zwar immer wieder mit einzelnen Projekten zu Gast in diesem Teil Oberösterreichs. Ausdrücklich Festivalregion war eine Region im Innviertel bisher noch nie.
Braunau am Inn, unmittelbar an der deutschen Grenze am Inn gelegen, präsentiert sich als typisch österreichische Kleinstadt mit malerischen Straßen, charmanten Häusern aus dem 15. Jahrhundert und einer alteingesessenen Industrie.
Direkt vom Stadtplatz Braunau abgehend führt uns die Innbrücke ins benachbarte Simbach. Einen Spaziergang entfernt, ohne außer Atem zu kommen. Wirtschaftlich, historisch und im Alltag sind diese beiden Grenzstädte eng verwoben. Man trifft Brauner*innen in Simbach und Simbacher*innen in Braunau. Nirgendwo sonst scheint eine Staatsgrenze so fließend und durchlässig.
Braunau ist eine Stadt, die bestens geeignet ist, für Festivalstimmung zu sorgen. Trotzdem wird die Stadt von Außenstehenden vor allem wegen dem Adolf-Hitler-Geburtshaus wahrgenommen.
Braunau befindet sich scheinbar in einem Schwebezustand, als stünde der nächste Skandal bevor. Die Wahrnehmung von Außen wird fast vollständig von einem einzigen Gebäude und dessen historischer Nutzung dominiert und lässt kaum andere Erzählungen zu, die die Identitäten der Stadt ausmachen. Wir möchten über dieses einseitige Bild bewusst hinausblicken, die Zukunft imaginieren und die Vergangenheit vielstimmig erinnern.
Im Jahr 2025 können wir Braunau als Ort betrachten, an dem kollektives Arbeiten an Utopien möglich ist. Ein Ort, der uns überrascht, der uns Momente finden lässt, die uns vereinen und unsere Position in der Welt klärt – ein Ort, an dem wir stehen.
„Festival der Regionen begibt sich an den Rand von Oberösterreich ins Innviertel. Eine für viele unbekannte Region, da sie weder mit Seen und Bergen gesegnet als Tourismusdestination gilt und maximal durch ihre innovativen Industrien Anziehung erzeugt. Akteur*innen im Kunst- und Kulturbereich sind oft unsichtbar und gilt es zu stärken, zu vernetzen und mit neuen Positionen zu bereichern.“
Katharina Spanlang, Mitglied des Programmboards 2024-2025
Neben Projekten und Veranstaltungen am Festivalort Braunau finden im Festivalzeitraum und davor („Road to the Festival“) auch Aktivitäten in anderen Teilen des Innviertels statt.