Projekte

Die Zukunft beginnt Heute

© Christoph Euler

Sráč Sam presented by Denisa Bytelová, Janani Cooray, Katerina Holà (Klimagerechtigkeitsbewegung Limity Jsme My), Imran Khan, Anna Mutschlechner-Dean, Oliver Ressler, Huda Takriti, Solarmanufaktur/Expanded Garden Steyregg (Irene Lucas & Christoph Euler), Artists for Future, Transcultural Emancipation, Where Dogs Run.
Kuratiert von Ursula Maria Probst

Die Zukunft beginnt Heute

Seid dabei! Das Projekt Die Zukunft beginnt heute lädt zum Mitmachen ein, weil nachhaltige Lösungen für Klimagerechtigkeit und (Arten-)Vielfalt gelebt werden wollen!

Was tun, um zukunftsweisende Entscheidungen nicht künstlichen Intelligenzen, multinationalen Konzernen oder kriegerischen Aggressoren zu überlassen? Wie können wir mit unserem natürlichen Umfeld zusammenarbeiten, ohne dafür zusätzliche Energie verbrauchen zu müssen? Welche Möglichkeiten gibt es, mit bereits vorhandenen Materialien neue und nützliche Geräte herzustellen, die gleichzeitig auch Spaß machen?

Zusammen mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Kollektiven aus Österreich und Tschechien, sowie internationalen Beiträgen, erkunden wir Wege aus der Wegwerfgesellschaft, befassen uns mit der gemeinsamen Nutzung von Räumen, Lebensmitteln und Energien und engagieren uns für mehr Nachhaltigkeit, Reparaturen und Upcycling.

Sráč Sam presented by Denisa Bytelová hat auf Eigeninitiative in fast 40 Jahren zahlreiche Künstler*innen-Residenzen ermöglicht und wird diese vorstellen. Im Pop-up Solar-Labor von Expanded Garden Steyregg/Solarmanufaktur sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu eingeladen, im Freien mit solarbetriebenen Geräten zu kochen, selber kleine Solarkocher zu bauen und diese im Alltag zu verwenden. Ausgehend von Statements und Aufrufen von Huda Takriti, Imran Khan (He/Him), Artists for Future und Katerina Holà vom Climate Justice Collective Limity Jsme My werden gemeinsam Banner mit Botschaften gestaltet und in der Bahnstation von Steyregg installiert. In dem von Transcultural Emancipation betreuten Zukunftsorakel Monument der kollektiven Empathie kneten wir Zukunftswünsche in Ton. Inspirationen dazu liefert auch ein Filmprogramm mit Beiträgen von Oliver Ressler, Anna Mutschlechner-Dean und Janani Cooray. Share your desires for the future!

–> Die kostenlose Anmeldung zu den Solar-Laboren ist hier möglich: 
https://kupfticket.com/events/die-zukunft-beginnt-heute

CV
Sráč Sam
ist eine bildende Künstlerin, die in Česká Bříza lebt. In ihrer Arbeit überdenkt sie die sprachlichen, visuellen und sozialen Muster, die aus Machtimpulsen entstehen und aus deren Summe sich in Folge der Begriff der Kultur bildet. Sie hat die sam83 gallery gegründet und organisiert das DIY-Residenzprogramm Artist in Cottage. Dieses entstand auch als Reaktion auf die besonderen Bedingungen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, in denen es keine zusätzlichen Mittel zur Unterstützung der Arbeit von Künstler*innen gab.

Denisa Bytelova erarbeitet seit 2006 gemeinsam mit Sráč Sam das Programm der sam83 gallery in Česká Bříza. Sie ist Dozentin für Neue Mediengeschichte an der Ladislav-Sutnar-Fakultät für Design und Kunst in Pilsen. Darüber hinaus arbeitet sie als unabhängige Kuratorin und schreibt als freie Kritikerin für A2, Artalk, Ateliér, Flash Art, Fotograf, Pižmo, Artlist und abArt.
http://artbiom.cz/database/53/srac-sam#album-aic-umelec-na-chate-aic-artist-in-cottage
https://aic-1989.webnode.cz/
https://www.sracsam.cz/v-dobe-omezeni/
http://www.sam83.cz/video/aic-famu-atelier-katedry-fotografie/

Janani Cooray arbeitet als multidisziplinäre Künstlerin und gilt als eine der ersten Performance-Künstler*innen aus Sri Lanka. Sie studierte neben visueller und performativer Kunst auch Kunstgeschichte und nimmt international an Ausstellungen und Workshops teil. Ihre Videoarbeit Beauty Through Disposed (2021) visualisiert, wie Plastik nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unseren Körper auffrisst, da sich kleinste Kunststoffpartikel bereits in unserem Blut und unseren Mägen ablagern.
www.jananicooray.com

Die Künstler*innen Irene Lucas und Christoph Euler erforschen seit 2010 potentielle Kontaktzonen und gemeinsame Territorien aus der Perspektive des aktiven und globalen Lernens. In ihren Projekten versuchen sie, Methoden der Natur- und Kunst-, bzw. der Spiel- und Medienpädagogik auf experimentelle Weise zu verbinden. Im Pop-Up Solar-Labor der Solarmanufaktur können Kinder und Jugendliche, aber auch interessierte Erwachsene, mit diversen Solar-Kochgeräten im Freien kochen und selbst kleine Solarkocher bauen. Alle sind dazu eingeladen, energieautarkes Slow-Food zuzubereiten und dafür auch Zutaten aus eigenem Anbau mitzubringen.
www.cargocollective.com/irenelucas
www.christopheuler.at/

Kateřina Holá ist ist Mitglied der Klimagerechtigkeitsbewegung Limity Jsme My (We are the Limits), die Klimacamps organisiert und sich unter anderem für Energiedemokratie, gerechte Transformation und den Kohle-Ausstieg einsetzt. Ausschlaggebend dafür waren Proteste gegen den Abriss von Dörfern im Norden Tschechiens im Jahr 2015. Darüber hinaus arbeitet Kateřina Holá für die Organisation Tosara z.s., die sich in den Bereichen frühe Betreuung, Freizeitbeschäftigung und Bildungsunterstützung für Bedürftige engagiert.
https://limityjsmemy.cz/en/climate-camp-2022/

Imran Khan arbeitet mit Organisationen zusammen, deren Schwerpunkt auf Jugendentwicklung, Friedensförderung und Stärkung kommunaler Einrichtungen liegt, darunter etwa Seeds of Peace, Pakistan Poverty Alleviation Fund, Skateistan und Plan International. Seine Leidenschaft gilt darüber hinaus auch dem sozialen Wandel in den Bereichen Kinderschutz, Mädchenbildung und Mobilität.
https://na.linkedin.com/posts/imran-khan-he-him-61a84620_i-had-the-privilege-to-bring-together-plan-activity-7023249765425389568-hAF1

Anna Mutschlechner-Dean studiert Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, wo ihre jüngste Arbeit im Rahmen der Kunstmesse Parallel Vienna und des Blue Danube Filmfestivals gezeigt wurde. Der Film What lies in the imperishable (2021) fragt nach den Konsequenzen des menschlichen Verlangens nach ewigem Leben, indem ein menschlicher Körper und abstrahierte Formen einer potentiell unsterblichen Quallenart zu einem Hybrid verschmolzen werden.
https://annamutschlechner-dean.com

Oliver Ressler arbeitet als Künstler und Filmemacher zu Ökonomie, Demokratie, Klimakrise, Formen zivilen Ungehorsams und gesellschaftlichen Alternativen. Er hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen teilgenommen, darunter die Documenta 14 in Kassel. Ausgangspunkt seines Filmes Not Sinking, Swarming (2021) ist eine Versammlung unterschiedlicher aktivistischer Gruppen, die sich in Madrid auf eine gemeinsame Aktion zivilen Ungehorsams vorbereiten. Weil die Teilnehmer*innen als Organisator*innen einer illegalen Blockade staatlich verfolgt werden könnten, sind ihre Gesichter verpixelt.
www.ressler.at

Huda Takriti ist transdisziplinäre Künstlerin und lebt in Wien. Sie erforscht die Lücken der historischen Erinnerung, indem sie persönliche und nationale Erzählungen miteinander verbindet. Sie hinterfragt die Konstruktion und Produktion historischer Narrative, die möglichen Auswirkungen einer Rekonstruktion vernachlässigter Geschichten auf unser Verständnis von Geschichtsschreibung und auf Prozesse der archivarischen „Wahrheitsfindung“.
https://hudatakriti.com

Artists for Future sind der Ansicht, dass wir die Erde nicht retten müssen, sondern dass es reicht, wenn wir aufhören, sie zu zerstören. Klimakrise und Corona Pandemie zeigen uns, dass in der Ausbeutung der Ressourcen der Erde eindeutig Grenzen überschritten wurden. Wir müssen erkennen, dass es keine Trennung zwischen Mensch und Natur gibt und dass ein gutes Leben für Alle und über Grenzen hinweg nur im Einklang mit der Natur möglich ist.

Transcultural Emancipation ist 2013 aus Kooperationsprojekten mit KulturKontakt Austria entstanden und widmet sich heute als Verein verschiedenen transkulturellen Aktivitäten. Transcultural Emancipation versteht Kunst als einen Ort, der eine besondere Geselligkeit hervorbringt, das ökologische Gleichgewicht fördert und die biologische Vielfalt im Auge hat. Die zeitgenössische Kunst versucht sich von den gesellschaftlichen Gesetzen und Konventionen zu befreien, auf denen sie beruht – ähnlich wie das Lachen. Der Akt des Lachens findet in Grenzsituationen statt, es entsteht aus ihnen und erzeugt sie zugleich.
https://www.fluc.at/kunstimfluc/index.php?info=archiv&artikel=821

Ursula Maria Probst ist Kulturarbeiterin und künstlerische Leiterin am Wiener FLUCC und Mitbetreiberin des Artist-in-Residence-Programms BODY EMBEDDING, sowie Künstlerin, Kuratorin, Textarbeiterin, Raumproduzentin und Universitätslektorin. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Praktiken zur Aktivierung von Netzwerken und Community-Outreach-Programmen, sowie internationalen Plattformen. Projekte unter anderem für KÖR, Public Art NÖ, Festival der Regionen, Kunstraum NÖ, Vienna Artweek, KulturKontakt Austria, Galerie Krinzinger, K/haus, Havanna Biennale, Kulturhauptstadt Plovdiv, ASIAtopia Festival. Internationale Projekte in Brasilien, Kuba, Panama, Bulgarien, China, Thailand, Russland, Marokko, Mexiko, Vietnam, Myanmar, Nepal, Sri Lanka, Guatemala, Israel, Palästina und der Ukraine.

Mehr Hintergrund-Infos zu den Projekten:

Transcultural Emancipation, Mo(nu)ment der kollektiven Empathie, 2023, Tonskulptur unter Mitwirkung von Tobias Müller, Andreas Safron, Doris Kumpfhuber, Lukas Kumpfhuber, Andrea Kumpfhuber, Elke Müller, Karla Gattinger, Hanna Parzmayr, Tina Dobretzberger, Leonie Simhofer, Jakob, Masha, Melia, Ilvy,…

Unsere Zukünfte sind wir!

Stellen wir uns vor: wir spielen Zukunft. Wie würdest du sie gestalten wollen? Was könnte die Essenz davon sein und wie lassen sich damit verbundene Emotionen in Ton kneten, um so zum Teil des Mo(nu)ments der kollektiven Empathie zu werden.

Wie können wir gemeinsame Aktionen starten, um eine Zukunft aufzubauen, die nicht auf Abgrenzung und/oder Spaltung basiert. Die ökologische Krise überschneidet sich mit existenten sozialen Ungerechtigkeiten. Die Klimakrise wirkt sich auf Menschen weltweit sehr ungleich aus und verstärkt Diskriminierungen (Klassismus, Rassismus, Sexismus, Neokolonialismus).

Warum wir für den Wandel rebellieren müssen? Wie heute von einem multidirektionalen Gedächtnis im Umgang mit Geschichte gesprochen wird, können wir auch bereits von Zukünften ausgehen. Überlegungen und Taten wie wir Zukünfte gestalten wollen, halten uns innovativ, produktiv und lebendig. Trotz der drastischen Veränderungen, die wir heute in unserer überbeschleunigten Zeit durch Arbeit, Umwelt, Wohnen, Einkommen, Digitalisierung, Krieg und imperialistische Konflikte, Aktionen von Großmächten mit globalen Auswirkungen erfahren. Klimaaktivist*innen der „Letzten Generation“ leisten Widerstand, appellieren daran, die vom Klimarat ausgearbeiteten konkreten 93 Punkte umzusetzen. Mit aufsehenerregenden Aktionen machen sie auf den Klimanotstand aufmerksam – dazu gehören Hungerstreiks, Kartoffelpüree Angriff auf Kunstwerke.

Gemeinsam kneten wir unsere Zukunftswünsche in Ton. Defacto ist uns allen klar, dass die Konsumausgerichtetheit, der nach wie vor andauernde Produktionswahn und die Gefährdung von Natur, Tier und Mensch durch toxische Müllhalden gestoppt werden müssen, doch wie sehr halten diese Gedanken tatsächlich in unser Alltagsleben Einzug. Muss zu radikalen Mitteln gegriffen werden wie die Aktionen von der „Letzte Generation/Last Generation“ es zeigen, damit Politik und Öffentlichkeit wachgerüttelt werden?

English:

Our futures are us!

Let’s imagine: we are playing futures. How would you want to shape it? What could be the essence of it and how can the emotions involved be kneaded in clay to become part of the mo(nu)ment of collective empathy?

How can we start collective actions to build a future that is not based on delimitation and/or division. The ecological crisis intersects with existing social injustices. The climate crisis affects people around the world very unequally and reinforces discrimination (classism, racism, sexism, neocolonialism).

Why we must rebel for change? Just as today we speak of a multidirectional memory in dealing with history, we can also already assume futures. Reflections and actions on how we want to shape futures keep us innovative, productive and alive. Despite the drastic changes we experience today in our over-accelerated time through work, environment, housing, income, digitalization, war and imperalistic conflicts, actions of great powers with global impact. Climate activists of the „Last Generation“ resist, appeal to implement the concrete 93 points elaborated by the Climate Council. They use high-profile actions to draw attention to the climate emergency – including hunger strikes, mashed potato attacks on artwork.

Together we knead our wishes for the future in clay. In fact, it is clear to all of us that consumerism, the ongoing production mania and the endangerment of nature, animals and humans through toxic waste dumps must be stopped, but to what extent do these thoughts actually find their way into our everyday lives? Do we have to resort to radical means, as the actions of the „Last Generation“ show, in order to wake up politics and the public?

Transcultural Emancipation ist 2013 aus Kooperationsprojekten mit KulturKontakt Austria entstanden und widmet sich heute als Verein verschiedenen transkulturellen Aktivitäten. Transcultural Emancipation versteht Kunst als einen Ort, der eine besondere Geselligkeit hervorbringt, das ökologische Gleichgewicht fördert und die biologische Vielfalt im Auge hat. Die zeitgenössische Kunst versucht sich von den gesellschaftlichen Gesetzen und Konventionen zu befreien, auf denen sie beruht – ähnlich wie das Lachen. Der Akt des Lachens findet in Grenzsituationen statt, es entsteht aus ihnen und erzeugt sie zugleich.

Transcultural Emancipation emerged in 2013 from cooperative projects with KulturKontakt Austria and is now an association dedicated to various transcultural activities. Transcultural Emancipation understands art as a place that produces a special sociability, promotes ecological balance and has biodiversity in mind. Contemporary art seeks to free itself from the social laws and conventions on which it is based – much like laughter. The act of laughter takes place in borderline situations, it arises from them and creates them at the same time. https://www.fluc.at/kunstimfluc/index.php?info=archiv&artikel=821

 

Huda Takriti

IT IS NOT NEAR

IT IS HERE

AND THERE IS NO

EMERGENCY EXIT

 

ES IST NICHT NAHE

ES IST HIER

UND ES GIBT KEINEN

NOTAUSGANG

Huda Takriti ist transdisziplinäre Künstlerin und lebt in Wien. Sie erforscht die Lücken der historischen Erinnerung, indem sie persönliche und nationale Erzählungen miteinander verbindet. Sie hinterfragt die Konstruktion und Produktion historischer Narrative, die möglichen Auswirkungen einer Rekonstruktion vernachlässigter Geschichten auf unser Verständnis von Geschichtsschreibung und auf Prozesse der archivarischen „Wahrheitsfindung“.

Huda Takriti is a transdisciplinary artist living in Vienna. She explores the gaps of historical memory by connecting personal and national narratives. She questions the construction and production of historical narratives, the potential impact of reconstructing neglected histories on our understanding of historiography, and on processes of archival „truth-telling.“ https://hudatakriti.com

 

Katerina Holá (Klimagerechtigkeitsbewegung Limity Jsme My/We are the Limits)

POHODU VŠEM
Gutes Leben für alle
Well being for every being

Kateřina Holá ist Mitglied der Klimagerechtigkeitsbewegung Limity Jsme My (We are the Limits), die Klimacamps organisiert und sich unter anderem für Energiedemokratie, gerechte Transformation und den Kohle-Ausstieg einsetzt. Ausschlaggebend dafür waren Proteste gegen den Abriss von Dörfern im Norden Tschechiens im Jahr 2015. Darüber hinaus arbeitet Kateřina Holá für die Organisation Tosara z.s., die sich in den Bereichen frühe Betreuung, Freizeitbeschäftigung und Bildungsunterstützung für Bedürftige engagiert.

Kateřina Holá is a member of the climate justice movement Limity Jsme My (We are the Limits), which organizes climate camps and campaigns for energy democracy, just transformation, and the coal phase-out, among other things. Crucial to this were protests against the demolition of villages in the north of the Czech Republic in 2015. In addition, Kateřina Holá works for the organization Tosara z.s., which provides early care, recreational activities, and educational support for those in need. https://limityjsmemy.cz/en/climate-camp-2022/

 

Expanded Garden Steyregg/Solarmanufaktur (Irene Lucas & Christoph Euler)

: NEUER WORTSCHATZ: UMFELD : UMWELT :

NACHHALTIGKEIT : NACHBARSCHAFT : KLIMA : AKTION : ABHÄNGIGKEIT : SELBSTVERWALTUNG : WACHSTUM : GEMEINSCHAFT

: NEW VOCABULARY:   SURROUNDING : ENVIRONMENT :

SUSTAINABILITY : NEIGHBORHOOD : CLIMATE : ACTION : DEPENDENCE :

SELF-GOVERNANCE : VIGILANCE : COMMUNITY

Die Künstler*innen Irene Lucas und Christoph Euler erforschen seit 2010 potentielle Kontaktzonen und gemeinsame Territorien aus der Perspektive des aktiven und globalen Lernens. In ihren Projekten versuchen sie, Methoden der Natur- und Kunst-, bzw. der Spiel- und Medienpädagogik auf experimentelle Weise zu verbinden. Im Pop-Up Solar-Labor der Solarmanufaktur können Kinder und Jugendliche, aber auch interessierte Erwachsene, mit diversen Solar-Kochgeräten im Freien kochen und selbst kleine Solarkocher bauen. Alle sind dazu eingeladen, energieautarkes Slow-Food zuzubereiten und dafür auch Zutaten aus eigenem Anbau mitzubringen.

Since 2010, the artists Irene Lucas and Christoph Euler have been exploring potential contact zones and shared territories from the perspective of active and global learning. In their projects, they try to combine methods of nature and art, or play and media pedagogy in an experimental way. In the pop-up solar lab of the Solarmanufaktur, children and young people, but also interested adults, can cook outdoors with various solar cooking devices and build small solar stoves themselves. Everyone is invited to prepare energy self-sufficient slow food and to bring along ingredients from their own cultivation. www.cargocollective.com/irenelucas
www.christopheuler.at/

 

Oliver Ressler

Die politischen Entscheidungsträger:innen sind heute so in der neoliberalen Ideologie verwurzelt, dass die Enteignung fossiler Rohstoffkonzerne nicht einmal bei akutem Klimanotstand in Betracht gezogen wird.
Today, political decision-makers are so entrenched in neoliberal ideology that the expropriation of fossil fuel companies is not even considered in the case of an acute climate emergency.

Oliver Ressler arbeitet als Künstler und Filmemacher zu Ökonomie, Demokratie, Klimakrise, Formen zivilen Ungehorsams und gesellschaftlichen Alternativen. Er hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen teilgenommen, darunter die Documenta 14 in Kassel. Ausgangspunkt seines Filmes Not Sinking, Swarming (2021) ist eine Versammlung unterschiedlicher aktivistischer Gruppen, die sich in Madrid auf eine gemeinsame Aktion zivilen Ungehorsams vorbereiten. Weil die Teilnehmer*innen als Organisator*innen einer illegalen Blockade staatlich verfolgt werden könnten, sind ihre Gesichter verpixelt.

Oliver Ressler works as an artist and filmmaker on economics, democracy, climate crisis, forms of civil disobedience and social alternatives. He has participated in numerous international exhibitions and biennials, including Documenta 14 in Kassel. The starting point of his film Not Sinking, Swarming (2021) is a gathering of different activist groups preparing for a joint action of civil disobedience in Madrid. Because the participants could be prosecuted by the state as organizers of an illegal blockade, their faces are pixelated. www.ressler.at

Anna Mutschlechner-Dean

Jetzt beginnt in jedem Mikro-Moment
in dem organisch und anorganisch
neue Ordnung finden müssen
im Netz der Materien
sind alle Körper an einen gebunden

Now begins in every micro-moment
in which organic and inorganic
must find new order
in the web of matter
all bodies are bound to one

Anna Mutschlechner-Dean studiert Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, wo ihre jüngste Arbeit im Rahmen der Kunstmesse Parallel Vienna und des Blue Danube Filmfestivals gezeigt wurde. Der Film What lies in the imperishable (2021) fragt nach den Konsequenzen des menschlichen Verlangens nach ewigem Leben, indem ein menschlicher Körper und abstrahierte Formen einer potentiell unsterblichen Quallenart zu einem Hybrid verschmolzen werden.

Anna Mutschlechner-Dean studies Transmedia Art at the University of Applied Arts in Vienna, where her most recent work was shown as part of the Parallel Vienna art fair and the Blue Danube Film Festival. The film What lies in the imperishable (2021) questions the consequences of the human desire for eternal life by fusing a human body and abstracted forms of a potentially immortal jellyfish species into a hybrid. https://annamutschlechner-dean.com

 

Transcultural Emancipation

Aufruf zur Kooperation zwischen den Species! Haben Sie schon mal versucht, etwas Plastikfreies zu kaufen?
Call for cooperation between the species! Have you ever tried to buy something plastic-free?

Transcultural Emancipation ist 2013 aus Kooperationsprojekten mit KulturKontakt Austria entstanden und widmet sich heute als Verein verschiedenen transkulturellen Aktivitäten. Transcultural Emancipation versteht Kunst als einen Ort, der eine besondere Geselligkeit hervorbringt, das ökologische Gleichgewicht fördert und die biologische Vielfalt im Auge hat. Die zeitgenössische Kunst versucht sich von den gesellschaftlichen Gesetzen und Konventionen zu befreien, auf denen sie beruht – ähnlich wie das Lachen. Der Akt des Lachens findet in Grenzsituationen statt, es entsteht aus ihnen und erzeugt sie zugleich.

Transcultural Emancipation emerged in 2013 from cooperative projects with KulturKontakt Austria and is now an association dedicated to various transcultural activities. Transcultural Emancipation understands art as a place that produces a special sociability, promotes ecological balance and has biodiversity in mind. Contemporary art seeks to free itself from the social laws and conventions on which it is based – much like laughter. The act of laughter takes place in borderline situations, it arises from them and creates them at the same time. https://www.fluc.at/kunstimfluc/index.php?info=archiv&artikel=821

 

Imran Khan (He/Him)

Hier beginnt das Handeln für das Klima!
Here is where  climate action begins!

STAND UP FOR ENVIRONMENTAL JUSTICE

  1. Let’s save the planet while being calm. You should treat the planet with respect. Let not our mother earth burn under your negativity.
  2. Let’s stand up for environmental justice.
  3. Here is where climate action begins!
    4. Take steps to protect our planet.
    5. Not simply our future is in jeopardy. It is also yours!
    6. A glacier is melting while you are debating climate change.
    7. Stop climate change immediately. We’re out of time.
  4. Retten wir den Planeten während wir Ruhe bewahren. Ihr solltet den Planeten mit Respekt behandeln. Lasst unsere Mutter Erde nicht unter eurer Negativität verbrennen.
  5. Lasst uns für Umweltgerechtigkeit eintreten.
  6. Hier beginnt das Handeln für das Klima!
  7. Ergreife Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten.
  8. Nicht nur unsere Zukunft ist bedroht. Es ist auch deine!
  9. Ein Gletscher schmilzt, während du über den Klimawandel diskutierst.
  10. Stop den Klimawandel sofort. Wir haben keine Zeit mehr.

Imran Khan (He/Him) arbeitet mit Organisationen zusammen, deren Schwerpunkt auf Jugendentwicklung, Friedensförderung und Stärkung kommunaler Einrichtungen liegt, darunter etwa Seeds of Peace, Pakistan Poverty Alleviation Fund, Skateistan und Plan International. Seine Leidenschaft gilt darüber hinaus auch dem sozialen Wandel in den Bereichen Kinderschutz, Bildungsprogramme für Mädchen und Mobilität.

Imran Khan (He/Him) works with organizations focused on youth development, peacebuilding and community empowerment, such as Seeds of Peace, Pakistan Poverty Alleviation Fund, Skateistan and Plan International. He is also passionate about social change in the areas of child protection, education programs for girls, and mobility.

https://na.linkedin.com/posts/imran-khan-he-him-61a84620_i-had-the-privilege-to-bring-together-plan-activity-7023249765425389568-hAF1

 

Cristina Ochoa

We will save and plant our seeds until dignity becomes habitual. We won’t stop until we learn how to live together.

Wir werden unsere Saat aufheben und pflanzen, bis Würde zur Gewohnheit wird. Wir werden nicht aufhören, bis wir lernen, miteinander zu leben.

Cristina Ochoa verknüpft Fragen zum Artensterben mit Kräuterkunde und Pharmazie, befasst sie sich mit kulturellen Mythen und Zeremonien, sowie deren Interpretation und Assimilation durch Gemeinschaften. Dabei kann sie auf Studien in den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Kulturmanagement, Urheberrecht und Mexikanische Kunstgeschichte zurückgreifen, die sie in Kolumbien und Mexiko absolviert hat.

Cristina Ochoa links questions about species extinction with herbalism and pharmacy, she deals with cultural myths and ceremonies, and their interpretation and assimilation by communities. She draws on studies in architecture, visual arts, cultural management, copyright law, and Mexican art history that she completed in Colombia and Mexico.

https://www.sferik.art/exhibitions/pharmakon-psicotropical-symbiotics-by-cristina-ochoa

 

Sráč Sam presented by Denisa Bytelová

TEILE DEN RAUM!

TEILE DAS ESSEN!

TEILE DIE ZEIT!

TEILE DIE GEDANKEN!

SPRICH DARÜBER!

 

SHARE THE SPACE!

SHARE THE FOOD!

SHARE THE TIME!

SHARE THE THOUGHTS!

TALK ABOUT IT!

Sráč Sam ist eine bildende Künstlerin, die in Česká Bříza lebt. In ihrer Arbeit überdenkt sie die sprachlichen, visuellen und sozialen Muster, die aus Machtimpulsen entstehen und aus deren Summe sich in Folge der Begriff der Kultur bildet. Sie hat die sam83 gallery gegründet und organisiert das DIY-Residenzprogramm Artist in Cottage. Dieses entstand auch als Reaktion auf die besonderen Bedingungen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, in denen es keine zusätzlichen Mittel zur Unterstützung der Arbeit von Künstler*innen gab.

Denisa Bytelova erarbeitet seit 2006 gemeinsam mit Sráč Sam das Programm der sam83 gallery in Česká Bříza. Sie ist Dozentin für Neue Mediengeschichte an der Ladislav-Sutnar-Fakultät für Design und Kunst in Pilsen. Darüber hinaus arbeitet sie als unabhängige Kuratorin und schreibt als freie Kritikerin für A2, Artalk, Ateliér, Flash Art, Fotograf, Pižmo, Artlist und abArt.

Sráč Sam is a visual artist living in Česká Bříza. In her work, she rethinks the linguistic, visual, and social patterns that arise from power impulses, the sum of which subsequently forms the concept of culture. She founded sam83 gallery and organizes the DIY residency program Artist in Cottage. This also emerged as a reaction to the special conditions in the countries of the former Eastern Bloc, where there were no additional funds to support the work of artists*.

Denisa Bytelova has been developing the program of sam83 gallery in Česká Bříza together with Sráč Sam since 2006. She is a lecturer in New Media History at the Ladislav Sutnar Faculty of Design and Art in Pilsen. She also works as an independent curator and writes as a freelance critic for A2, Artalk, Ateliér, Flash Art, Fotograf, Pižmo, Artlist and abArt.

http://artbiom.cz/database/53/srac-sam#album-aic-umelec-na-chate-aic-artist-in-cottage
https://aic-1989.webnode.cz/
https://www.sracsam.cz/v-dobe-omezeni/
http://www.sam83.cz/video/aic-famu-atelier-katedry-fotografie/

 

Artists for Future

WIR MÜSSEN DIE ERDE

NICHT RETTEN.

ES REICHT,

WENN WIR AUFHÖREN;

SIE ZU ZERSTÖREN

 

WE DO NOT HAVE TO

SAVE THE EARTH.

IT’S ENOUGH,

IF WE STOP

DESTROYING IT

Artists for Future Austria haben sich im März 2019 in Unterstützung der österreichischen Fridays for Future-Bewegung gegründet. Rund 1000 Personen aus verschiedenen Bereichen der Kunst, Kultur und Kreativszene zählen zu ihren Unterstützer*innen.

Artists for Future beteiligen sich aktiv und sichtbar an den Klimastreiks, führen eigene Aktionen und Diskussionsveranstaltungen durch und unterstützen mit ihrem künstlerischen Potential nach Bedarf auch die Aktivitäten anderer Klimainitiativen.

Darüber hinaus suchen wir Vernetzung mit Kunstschaffenden, Kunstinstitutionen, Künstler*innenvereinigungen und ‑interessensvertretungen, um ein klimagerechtes Umdenken im Kunst- und Kulturbetrieb gemeinsam voranzutreiben – so leisten wir unseren Beitrag zur Reparatur der Zukunft!

Artists for Future Austria was founded in March 2019 in support of the Austrian Fridays for Future movement. Around 1000 people from various fields of art, culture and the creative scene are among their supporters*.

Artists for Future actively and visibly participate in the climate strikes, carry out their own actions and discussion events, and also support the activities of other climate initiatives with their artistic potential as needed.

In addition, we seek to network with artists, art institutions, artists‘ associations and interest groups in order to jointly promote a climate-friendly rethinking of the art and culture sector – in this way we make our contribution to repairing the future! https://artistsforfuture.at

Janani Cooray

Egoistisches Verhalten gegenüber anderen Lebewesen und der Umwelt bewirkt die Zerstörung von Natur und Mensch. Ermutigen wir uns gegenseitig, unser Glück zu finden, indem wir die Natur schützen.
Selfish behavior towards other creatures and the environment causes the destruction of nature and man. Let us encourage each other find our happiness by protecting nature.

Janani Cooray arbeitet als multidisziplinäre Künstlerin und gilt als eine der ersten Performance-Künstler*innen aus Sri Lanka. Sie studierte neben visueller und performativer Kunst auch Kunstgeschichte und nimmt international an Ausstellungen und Workshops teil. Ihre Videoarbeit Beauty Through Disposed (2021) visualisiert, wie Plastik nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unseren Körper auffrisst, da sich kleinste Kunststoffpartikel bereits in unserem Blut und unseren Mägen ablagern.
Janani Cooray works as a multidisciplinary artist and is considered one of the first performance artists from Sri Lanka. She studied visual and performance art as well as art history and participates in exhibitions and workshops internationally. Her video work Beauty Through Disposed (2021) visualizes how plastic not only eats up our environment but also our bodies, as the smallest plastic particles are already deposited in our blood and stomachs. www.jananicooray.com

 

Where Dogs Run (Natalia Grekhova, Alexey Korzukhin, Olga Inozemteva), 1,4,.19, 2014, Video, 1.85Gb / .mp4 / 1920×1080 / 25 fps / Stereo 48kHz / 00:08:29

 Wir haben die Standardmetapher einer Maus in einem Labyrinth verwendet, um die Mechanismen der Realitätsbildung und der Interaktion zwischen den Ebenen des Tatsächlichen und des Möglichen zu untersuchen. Die Maus wird durch die Realität ihrer eigenen unerfüllten Handlungen, die von den virtuellen Doppelgängermäusen auf dem Projektionsschirm repräsentiert werden, starr beeinflusst. Die Bewegung der Maus wird von einer Kamera verfolgt, die sich über dem Labyrinth befindet. Jedes Mal, wenn die Maus eine Abbiegung macht, nehmen ihre virtuellen Doppelgänger die verbleibenden alternativen Routen. Die Aktionen der realen Maus werden mit den Bewegungen aller virtuellen Mäuse innerhalb der Projektion überlagert. Um Kollisionen zwischen der realen und einer virtuellen Maus zu vermeiden, schiebt sich im realen Labyrinth ein Trenngitter zwischen sie. Die virtuellen Mäuse verhalten sich unvorhersehbar und können fast das gesamte Labyrinth ausfüllen, wodurch der Raum der realen Maus stark eingeschränkt wird. Da sie zwischen den Partitionen eingesperrt ist, hört die Maus auf, ihre eigenen virtuellen Kopien zu erstellen: Ohne Wahlmöglichkeiten zu sein, ist sie nicht ohne Optionen. Die nicht realisierten Optionen der Maus, die sich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft entfalten, bilden somit den Bewegungspfad und den Umfang ihres Lebensraums.

English:

We have used the standard metaphor of a mouse in a labyrinth to study the mechanics of reality formation and interaction between the layers of the actual and the potential. The mouse is rigidly influenced by the reality of its own unfulfilled actions represented by the virtual doppelganger mice on the screen projection. The movement of the mouse is tracked by a camera located above the labyrinth. Every time the mouse makes a turn, its virtual doubles take the remaining alternative routes. The actions of the live mouse are superimposed on movements of all the virtual mice within the projection. To prevent collisions between the real and a virtual mouse, a partition gate slides between them in the real labyrinth. The virtual mice behave unpredictably and can fill almost the entire labyrinth, thus severely restricting the real mouse’s space. Being locked between partitions, the mouse stops creating its own virtual copies: being without choice, it is not without options. Thus, the mouse’s unrealized options, unfolding in both past and future, form the trajectory and amount of its living space.

 

Where Dogs Run (Natalia Grekhova, Alexey Korzukhin, Olga Inozemteva),

Kerosine chronicles. Fungus Project implemented in 2021, 2022, Video, 642mb / .mp4 / 1920×1080 / 25 fps / Stereo 48kHz / 00:07:51

Der Kerosinpilz lebt in Kraftstofftanks und ernährt sich von Kerosin und Diesel. Ein sich erfolgreich und reichlich vermehrender Pilz kann zu einer Fehlfunktion des Flugzeugs führen und es zum Absturz bringen; er ist auch in der Lage, schwere Schäden an der Ölinfrastruktur zu verursachen. Ascomycetae Amorphotheca resinae Parbery (1969) wächst auf Substraten, die reich an Kohlenwasserstoffen sind (Kreosot, Öl, Kerosin). In den 1960er Jahren galt er als eine der am weitesten verbreiteten Arten, die sich von Brennstoffen ernähren. Es hat sich herausgestellt, dass der Pilz die Menschen nicht nur durch unsere technologischen Revolutionen begleitet, sondern auch stark in sie investiert, da seine evolutionäre Strategie darauf beruht, die Folgen des Anthropozäns als Vorteil gegenüber anderen Bio-Agent:innen zu nutzen.

Im Laufe seines Stoffwechsels verändert der Pilz den Geruch des Kraftstoffs, in dem er sich niedergelassen hat. Dieser Effekt wurde für uns zum Ausgangspunkt für die Modellierung einer Situation, in der die chemische Interaktion zwischen Pilz und Maschine die Möglichkeit schafft, eine chemische Kommunikation zwischen den Robotern herzustellen, wobei das Kerosin nicht nur als Nahrungsquelle für den Pilz, sondern auch als zusätzliche Kraftstoffquelle für die Maschine genutzt wird. Jeder der vier Roboter ist mit einem Kerosintank ausgestattet, der Kerosinpilze enthält. Die Daten des Tanks (PH-Meter, Gasanalyse, Kerosinstand) beeinflussen die Wahl der Strategie und des Kommunikationsmodus des Roboters, den er für die Interaktion mit den anderen in der Gruppe wählt. Die Modi sind: 1. Kerosinerhaltung (Flucht), aktive Suche nach frischem Kerosin (Jagd), 2. Erkundung (Spaziergang), 3. Kerosinüberschuss (Altruismus), 4. passives Warten auf Veränderungen.

Die Pilzmaschinen nutzen ihren Geruchssinn, um sich gegenseitig zu finden, und beginnen von Zeit zu Zeit, sich chaotisch zu bewegen oder zu wirbeln, um die Richtung mit der höchsten Konzentration von Kerosindämpfen zu finden. Treffen zwei Roboter mit übereinstimmenden Strategien aufeinander (z. B. ist einer bereit, aus Altruismus zu geben oder sich zu unterwerfen, der andere, um Kerosin zu nehmen), kann sich ein Roboter mit dem anderen zusammentun, um dessen Kerosin zu nehmen. Wenn die Verbindung erfolgreich war, könnte der Brenner in einem der Roboter aufleuchten und den Wärmegenerator auf der Pilzmaschine aufladen. Die Möglichkeit der Strategieausrichtung oder -abweichung erschwert die Kommunikation in der Gruppe und macht sie unvorhersehbar, so dass die Aktionen der Pilzmaschinen auf dem Spielfeld als eine Art soziale Interaktion betrachtet werden können.

Wir sehen die Notwendigkeit, die Kommunikation zwischen Bio- und Cyber-Organismen zu entwickeln: Der Geruchssinn ist unser letztes Sinnessystem, das noch einen gewissen Vorteil gegenüber künstlichen Sinnessystemen hat. Wenn sich unsere kognitiven Fähigkeiten als unzureichend für eine angemessene Kommunikation mit der Maschine erweisen sollten, könnte sich unser Geruchssinn als unsere evolutionäre Chance erweisen. Aber im Moment könnte er als einer der Wege funktionieren, um horizontale Beziehungen zwischen Lebenden und Nichtlebenden herzustellen.

English:

Kerosene Fungus lives in fuel tanks and feeds on kerosene and diesel. Successfully and abundantly reproducing fungus can lead to the airplane malfunction causing it to crush; it is also able to cause serious damage of the oil infrastructure. Ascomycetae Amorphotheca resinae Parbery (1969) grows on substrates rich in hydrocarbons (creosote, oil, kerosene). In 1960s it was considered one of the most prevalent species feeding on fuel. The fungus turned out to be not only accompanying humans throughout our technological revolutions, but being heavily invested in them, since its evolutionary strategy is based on using the consequences of the anthropocene as an advantage over other bio-agents.

During the course of its metabolism the fungus changes smell of the fuel in which it has settled. For us this effect became a starting point for modelling the situation, in which chemical interaction of the fungus and machine creates an opportunity for establishing chemical communication between robots.In this case the kerosine is not only used as a nutritional source for fungus, but also as an additional fuel source for the machine. Each of the four robots is equipped with kerosine tank containing kerosine fungus. The tank’s data (PH-meters, gas analysis, kerosene level) affects robot’s choice of strategy and mode of communication it selects for interacting with others in the group. The modes are: 1. kerosine preservation (escape), active search for fresh kerosine (hunt), 2. exploration (promenade), 3. kerosine excess (altruism), 4. passive wait for changes.

Fungi-machines use smell to find each other, from time to time they begin to move chaotically or swirl in place to find direction with the highest concentration of kerosine fumes. In the occasion of two robots with matching strategies meeting (e.g. one is prepared to give out of altruism, or submit, another – to take kerosine), one robot can joint with another to take its kerosine. If the jointing was successful, the fuel burner inside one of the robots might light up to charge the heat generator on top of the fungus-machine. Possibility of strategy alignment or disalignment complicates communication in the group, makes it unpredictable, thus allowing to view fungus-machines’ action on the field as a sort of social interaction.
We see the necessity in developing communication between bio- and cyber-organisms: olfaction remains our last sensory system which still holds some advantage over artificial sensory systems. If our cognitive abilities would prove to be insufficient for the proper communication with the machine – our sense of smell might turn out to be our evolutionary chance. But at the moment it might work as one of the ways to establish horizontal relationships between living and non-living.

 

Exhibition HYDRA: New Media Art in the Context of Eco-Anxiety. Sevcable Port, Saint-Petersburg, 2021 
Curators Olga Vad, Lydia Gumanyuk, Curatorial agency NADO
Scientific consultant: Anastasia Krivushina, PhD in bioscience
Programming: Sergey Mashkov, Vladislav Tarasenko, Ruslan Orekhov, Arseny Yarmolinky.
Technical and moral support: Gleb Andreev
Project is created in the «Biostation. Laboratory of Technological Art of St. Petersburg NGO “Techno-Art Center”»

Janani Cooray, Beauty Through Disposed/Sri Lanka, 2022, Video, 8:04
Der Mensch, der selbst ein Teil der Natur ist, sollte sie nicht zerstören, sondern motiviert sein, seine Entwicklung und sein Glück zu erreichen und dabei die Natur und andere Lebewesen zu schützen!

English:

Man , who is a part of nature itself, should refrain from destroying it and be motivated to achieve his development and happiness while protecting nature and other living beings !

 

Anna Mutschlechner-Dean, no annamed, What lies in the imperishable, 2021, Video
Welche Konsequenz hat das Verlangen der Menschheit nach ewigem Leben? Der Mensch versucht stets, etwas Bedeutendes zu hinterlassen, etwas, an das man sich erinnern wird. Indem er im Gedächtnis bleibt, könnte er vielleicht der Unsterblichkeit näherkommen. Da sich die Menschheit jedoch mehr und mehr in das Digitale begibt, könnte der technologische Fortschritt ihm bald andere Möglichkeiten bieten, die Ewigkeit zu erreichen. Könnte das Digitale bereits ein Versuch in Richtung Unsterblichkeit sein? Im Video veranschaulicht wird die Verschmelzung des Organischen mit dem Virtuellen. Das Streben nach Unsterblichkeit soll gleichzeitig thematisiert und hinterfragt werden. Die abstrahierten Formen eines potentiell unsterblichen Organismus werden mit dem menschlichen Körper zusammengeführt, bis schließlich ein Hybrid entsteht. Mit der Fähigkeit, sich zu verjüngen und so einen neuen Lebenszyklus zu generieren, symbolisiert die Qualle Unvergänglichkeit. Die Forschung an dieser potenziell unsterblichen Quallenart und der möglichen Übertragung ihrer Eigenschaften auf den Menschen wirft weitere Fragen auf. Die Entschlüsselung dieses Prozesses könnte die menschliche Lebensspanne verlängern. Aber was würde dies für die Menschheit bedeuten?

English

Anna Mutschlechner-Dean, no annamed, What lies in the imperishable, 2021, Video

What is the consequence of mankind’s desire for eternal life? Man always tries to leave something significant, something that will be remembered. By being remembered, he might come closer to immortality. However, as mankind moves more and more into the digital, technological advances may soon offer him other ways to reach eternity. Could the digital already be an attempt toward immortality? The video illustrates the merging of the organic with the virtual. The striving for immortality is to be thematized and questioned at the same time. The abstracted forms of a potentially immortal organism are merged with the human body until finally a hybrid is created. With the ability to rejuvenate itself and thus generate a new life cycle, the jellyfish symbolizes immortality. Research on this potentially immortal jellyfish species and the possible transfer of its properties to humans raises further questions. Deciphering this process could extend the human lifespan. But what would this mean for humanity?

 

Oliver Ressler, “Not Sinking, Swarming”, AT 2021, Film 37 Min., 4K,

Der Ausgangspunkt dieses Films ist eine vierstündige Versammlung in Madrid im Oktober 2019, zu der sich unterschiedliche Gruppen gefunden hatten, um eine Aktion des zivilen Ungehorsams vorzubereiten. Die Gruppen – Ecologistas en Acción, Alternativa Antimilitarista MOC, Legal Sol, Extinction Rebellion, Climacció, Fridays for Future und Greenpeace – sind Teil der Plattform By 2020 We Rise up, die in ganz Europa eine Klimarebellion anfachen will. Im Zuge der Diskussion erfährt man, dass das Netzwerk in Komitees (Arbeitsgruppen) gegliedert ist, die jeweils spezielle Aufgaben übernehmen: Kommunikation, Training, Verpflegung, Logistik, Aktionsplanung, Strategie, Rechtshilfe, Dialog mit der Polizei, Forderungen, Care und Finanzen. Da der Staat die Teilnehmer:innen an der Versammlung als Organisator:innen einer illegalen oder nicht genehmigten Demonstration verfolgen könnte, sind die Gesichter aller Anwesenden verpixelt, um ihre Identität zu verschleiern. Ihre Anonymität wird gewahrt, um sie vor Repression zu schützen. Gleichzeitig bekommt der Film durch die Verpixelung seine einzigartige visuelle Form.

Regie und Produktion: Oliver Ressler
Kamera: Daniel Gómez, Jose S. Gutiérrez, Oliver Ressler
Ton: Pablo Estrella
Schnitt: Lisbeth Kovačič, Oliver Ressler
Tonschnitt, Farbkorrektur: Rudolf Gottsberger
Image editing: Lisbeth Kovačič
Sound Design und Musik: Vinzenz Schwab
Text: Oliver Ressler, Matthew Hyland
Übersetzung: Silvia Martínez Rocher
Lektorat: Joe Keady

English:

Oliver Ressler, “Not Sinking, Swarming”, AT 2021, Film,  37 Min., 4K

The starting point of this film is a four-hour meeting in Madrid in October 2019, where different groups had come together to prepare a civil disobedience action. The groups – Ecologistas en Acción, Alternativa Antimilitarista MOC, Legal Sol, Extinction Rebellion, Climacció, Fridays for Future and Greenpeace – are part of the By 2020 We Rise up platform, which aims to ignite a climate rebellion across Europe. During the discussion, we learn that the network is divided into committees (working groups), each with specific tasks: Communication, Training, Catering, Logistics, Action Planning, Strategy, Legal Aid, Dialogue with the Police, Demands, Care, and Finance. Since the state could prosecute participants in the gathering as organizers of an illegal or unauthorized demonstration, the faces of all present are pixelated to conceal their identities. Their anonymity is preserved to protect them from repression. At the same time, the pixelation gives the film its unique visual form.

Director and producer: Oliver Ressler
Cinematography: Daniel Gómez, Jose S. Gutiérrez, Oliver Ressler
Location sound: Pablo Estrella
Editing: Lisbeth Kovačič, Oliver Ressler
Sound editing, color correction: Rudolf Gottsberger
Sound design and music: Vinzenz Schwab
Visual effects: Lisbeth Kovačič
Title design: Nils Olger
Text: Oliver Ressler, Matthew Hyland
Translation: Silvia Martínez Rocher
Copy editing: Joe Keady

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