Archiv - Festival der Regionen 2001

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FDR 2001

alltagsbrüche

Was ist schon ein normaler Lebenslauf? Das hieß und heißt oft nach der Volks- in die Hauptschule gehen, dort noch das Polytechnikum hinter sich bringen und dann eine Lehre absolvieren. Und anschließend am sicheren Arbeitsplatz der Pensionen zustreben. Findet sich nach der Hauptschule aber keine Lehrstelle, dann lässt der schöne Vogel Jugend Federn. Für junge Menschen, die einen solchen Bruch im sorglosen Alltag erleben, ist in Freistadt der Mühlviertler Verein für Arbeit und Ausbildung da. Seit 1984 fängt er Jugendliche ohne Lehrstelle auf und bügelt den Knick der Arbeitslosigkeit im Lebenslauf aus. Von drei KünstlerInnen und ihren BetreuerInnen begleitet, haben 22 junge MVA-Lehrlinge ihre Lebensgeschichten handfest zu hintergründigem Design verarbeitet. Als „alltagsbrüche“ sind handwerklich perfekt gearbeitete Gegenstände des täglichen Gebrauchs entstanden. Die Tücke der Objekte liegt in ihrer absoluten Unbrauchbarkeit. Irritierend unbequeme Sessel oder Betten, die höchstens für den Schlaf des Ungerechten taugen, schärfen die Sinne für die Anfälligkeit scheinbar gut funktionierender Systeme.