NEAMD IS BESSER DRAU, NUR WEIL A AUNDARA NIX HOD.
Im Rahmen von „Soziale Wärme auf Mühlviertlerisch“ werden Dialektwörter mittels Folienschrift im öffentlichen Raum der Region angebracht. Anna Maria Brandstätter übersetzt und reflektiert damit das Festivalthema an vielen unterschiedlichen Orten der Region und lädt Besucher_innen wie Bewohner_innen ein, sich via GPS auf die Suche nach den Textbotschaften zu machen: Diese können als Großbuchstaben an einer Glasfassade prangen oder klein und versteckt auf der Rückseite eines Verkehrsschildes zu finden sein, denn: Soziale Wärme findet oft im Verborgenen statt, lässt sich an kleinen Gesten ablesen. Sie passiert nicht ohne Zutun, einfach so.
Die Künstlerin Anna Maria Brandstätter arbeitet in ihrem Projekt „Soziale Wärme auf Mühlviertlerisch“ mit dem Dialekt als Lebensgefühl und Selbstverständnis einer Region. Er ist kulturelles Erbe, lokale Identität und zugleich lebendige Sprache. Für einen Großteil der Bevölkerung ist er die tägliche Umgangssprache. Der Dialekt ist im Gegensatz zum Hochdeutsch eine sehr weich betonte Sprache, rund und melodisch.
Der Begriff „Soziale Wärme“ existiert im Dialekt des Mühlviertels nicht, es gibt auch keinen anderen prägnanten Ausdruck dafür. Man kann „Soziale Wärme“ jedoch umschreiben. Eine Geschichte darüber erzählen. Erlebtes mit anderen teilen. Es lassen sich im Mühlviertler Dialekt eine Vielzahl an Wörtern finden, in denen Wärme liegt, Zuneigung, Nähe. Und es gibt Begriffe, die das Soziale als Handlungsvoraussetzung sehen. Den vielen positiven Umschreibungen von „Sozialer Wärme“ steht aber auch eine Vielzahl an Wörtern und Begriffen gegenüber, die das Gegenteil aussagen. Nähert man sich dem Festivalthema von allen Seiten, muss man sich ebenso der Kehrseite sozialer Wärme widmen, die mitunter doch auch recht charmant formuliert sein kann. Aus der Seele des Mühlviertlers und der Mühlviertlerin ist gelegentliches Schimpfen und Raunzen nicht wegzudenken, letztendlich dient es wohl auch der Psychohygiene.
„Soziale Wärme auf Mühlviertlerisch“ wird in allen 26 Gemeinden der Region zu finden sein. An einigen Stellen springt das Projekt auch über die Bezirksgrenze, die im Süd-Westen gleichzeitig als Landesgrenze fungiert. Ein gemeinschaftliches, wertschätzendes Miteinander kann nicht an einer Grenze haltmachen.
Künstlerin
Anna Maria Brandstätter lebt und arbeitet in St. Nikola/Donau. Von 2002 bis 2008 studierte sie an der Kunstuniversität Linz Malerei und Grafik bei Prof.in Ursula Hübner, das Diplom absolvierte sie bei Prof. Dietmar Brehm. Seither war sie in zahlreichen Ausstellungen zu sehen und erhielt den Heinrich-Gleißner-Förderpreis 2018. Ihre Arbeiten wurden bereits von der Kunstsammlung des Landes OÖ, dem Museum Angerlehner und der OÖ Landesgalerie angekauft.
Danksagung
AN RECHT AN SCHEEN DANK!
- Frischgemüse Derntl, Naarn
- Marktgemeinde St. Georgen an der Gusen
- Kriegergut Perg
- Stadtmarketing Perg & alle beteiligten Geschäfte
- Pfarre Waldhausen &Pfarrer Msgr. Karl Wögerer
- Marktgemeinde St. Nikola
- Freibad St. Nikola
- Jausenstation Gießenbachmühle
- Nah & Frisch Dimbach
- Gasthof Hinterleithner, Weins
- Großreithner-Hof, St. Georgen am Walde
- Sommerakademie Motten, Heidenreichstein-Motten
- … und an olle, die höfn und mitmochn!
Foto: Anna Maria Brandstätter