Archiv - Festival der Regionen 2017

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FDR 2017

Dinge, die bleiben

Susanna Flock und Leonhard Müllner verwenden den Onlinemarktplatz willhaben.at, um Marchtrenk über seine ausgesonderten Dinge zu erfassen. Die gekauften Objekte werden digital gescannt und in einem ehemaligen Geschäft präsentiert. Im Digitalraum konserviert, sind die Dinge so nicht mehr dem Verfallsprozess ausgeliefert, ihre Funktion wird teilweise unlesbar. Zugleich verwischen auch die Informationen zu Größe und Material der Objekte. Zurück bleibt eine Sammlung kurioser Dinge, die von ihrem Zweck entbunden, in einer Installation abstrahiert werden.

Was sagt diese Bestands- und Momentaufnahme der nunmehr unerwünschten Dinge über Marchtrenk aus? Drei Monate bevor das Festival beginnt, werden die Objekte erworben, digital eingescannt und gelagert. Sie verlassen zwar ihre/n BesitzerIn, bleiben aber im Rahmen des Kunstprojektes in Marchtrenk. Durch den 3-D-Scanner erlangen sie ihr digital simuliertes Datendouble. Herausgelöst aus willhaben.at wird der Kreislauf des Konsums unterbrochen. Am Ende des Festivals werden die ersteigerten, originalen Produkte erstmals wieder sichtbar und in einer Tombola verlost. In einem lauten Event bekommen sie ein letztes Mal eine Bühne, bevor Gäste und EinwohnerInnen sie mit nach Hause nehmen.