Wer überwacht die Polizei? Michèle Pagel stellt diese Frage in einem Schaufenster-Arrangement in der Braunauer Altstadt neu. Anlass ist die Gründung der unabhängigen Meldestelle für Polizeigewalt (EBM) 2024 – ein überfälliger Schritt, der sofort reaktionären Widerstand provozierte. Pagel arbeitet mit Skulpturen, Collagen, Fundstücken und Archivmaterial zu Ausrüstung, Selbstbild und Sprachgebrauch der Polizei. Ergänzt wird die Installation durch Marielena Starks Skulptur „ACAB“ und Thomas Brandstätters Videoarbeit „Kommt das jetzt zu uns?“. Die Präsentation oszilliert zwischen Satire und Aufklärung, und plädiert – ohne Radikalität – für eine kritische Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch.
CV
Michèle Pagel, geboren 1985 in Werdau (D) studierte Bildhauerei in Leipzig, Mailand und Wien und diplomierte 2012 bei Julian Göthe an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zwischen 2009 und 2014 unterrichtete sie bildhauerische Keramik an der Kunstuniversität Linz, wo sie zzt. auch als Lektorin unterrichtet. Ihre Werke sind weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, unter anderem im Österreichischen Kulturforum Moskau, in der Startgalerie des MUSA, im MAK, im Lentos Linz und in der Galerie Meyer Kainer. Michèle Pagel lebt und arbeitet in Wien.