Abgelaufene Bonbonniereschachteln zum 50. Geburtstag? Geflügelschere für Vegetarier? Kristallschnapsgläser nach Entzug? Porzellanhund? Modeschmuck? Kunstblumenstrauß? Herzkissen? Oder noch schlimmer: was Selbstgebasteltes, aber Unbrauchbares?
Zur Geburt des Kindes, zum Geburtstag, zur Hochzeit und selbst zum Begräbnis, sie sind überall, schleichen sich ein, ungebetene Gäste, in der Hand: ein Geschenk. Ein Geschenk kann man eben nicht so leicht abschlagen, der Schenker schenkt seine Anwesenheit gratis dazu. Nun ist er da. Geduldet, bis er freiwillig geht. Was bleibt, ist das Geschenk. Das unerwünschte Gastgeschenk.
Im Vorfeld des Festivals der Regionen wird ein Aufruf in Marchtrenk gestartet. Gesucht werden ungebetene Gastgeschenke, die man angenommen hat, aber gar nie haben wollte. Nun ist die Chance gekommen, sich der Geschenke samt ihrer Geschichten zu entledigen. BewohnerInnen können sich bei der Gastgeschenkemuseums-Annahmestelle melden und sich der schweren Last entledigen.
Es gibt eine fix installierte Annahmestelle beim Festivalbüro, ein Museumsmobil und einen Museums mitarbeiter, der die Geschenke abholen kann, und eine Geschenkeklappe beim Festivalbüro, Linzer Straße 36, für anonyme Spender, die nicht erkannt werden wollen.
Zum Beginn des Festivals der Regionen wird das Museum der ungebetenen Gastgeschenke mit einer Vernissage feierlich eröffnet und ab dann während des Festivals täglich zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird es ein Programm mit Workshops und Vorträgen zum Thema „Schenken“ geben.