
Neun Schilder in Form von Verkehrstafeln markieren alltägliche Diskriminierung: Rassismus, Klassismus, Polizeigewalt. Die Aussagen darauf stammen aus anonym geführten Gesprächen mit Braunauer Bewohner*innen. Die Installation macht persönliche Erfahrungen im öffentlichen Raum sichtbar – als kollektive Mahnung und Zeichen des Widerstands. Inspiriert vom argentinischen Kollektiv Grupo de Arte Callejero fragt das Projekt, wie sich strukturelle Gewalt in Alltagssprache und Raum einschreibt.
CV
Cana Bilir-Meier (*1986 in München) lebt und arbeitet in München. Sie studierte Kunst und digitale Medien sowie Film und Kunstvermittlung an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Sabancı-Universität in Istanbul. Sie arbeitet als Filmemacherin und Künstlerin sowie in Kunst- und Kulturprojekten. Ihre filmischen, performativen und textbasierten Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen von Archivarbeit, Textproduktion, historischer Forschung, zeitgenössischer Medienreflexivität und Archäologie. Sie ist Mitbegründerin der Initiative zu Ehren von Semra Ertan und Mit-Herausgeberin des Gedichtbandes „Mein Name ist Ausländer – Benim Adım Yabancı“. 2021 war sie Vertretungsprofessorin für Kunstvermittlung an der Akademie der Bildenden Künste München. 2024 war sie Stipendiatin an der Internationalen Cité internationale des arts in Paris.
Silvia Troian ist eine argentinische Grafikdesignerin, die sich auf visuelle Kommunikation
für kulturelle Projekte in den Bereichen Kunst, Erbe und Architektur spezialisiert hat. 2023 war sie verantwortlich für das Design der visuellen Identität des Ausstellungsprojekts Stopp Zuhören, Begegnen im Rahmen des Projekts Gedenkarbeit (Ort) für eine Gesellschaft der Vielen. 2024 gestaltete sie verschiedene grafische Elemente für den Tag der Gefallenen in Duisburg 1984.Sie arbeitete für verschiedene öffentliche und private Institutionen, darunter die Nationale Direktion für Kulturerbe und Museen des Kulturministeriums, das Eduardo Sívori Museum für Bildende Künste, das Projekt „Design District“ des Metropolitano Design Centers der Stadt Buenos Aires, die IOM-UNO (Internationale Organisation für Migration), das Dokumentationszentrum für lateinamerikanische Architektur, das Sekretariat des Antarktisvertrags, UTEDYC (Gewerkschaft der Arbeiter sportlicher und ziviler Einrichtungen) sowie für die Verlage Fondo de Cultura Económica, Tantalia Crawl, Ediciones del fin del mundo, Teseo, El fin de la noche und Turmalina.
Chana Boekle ist eine deutsche und leteinamerikanische Kunstkuratorin, die seit 2013 zwischen Deutschland und Argentinien wohnt und sich auf Ausstellungen konzentriert, die gesellschaftliche Themen wie Erinnerungskultur und Menschenrechte behandeln. In den letzten acht Jahren beschäftigt sie sich speziell mit politischer Kunst in Argentinien seit den 70er Jahren. Ihre Projekte sind geprägt von einem starken Interesse an sozialen Fragen und der Rolle der Kunst im öffentlichen Raum. Chana Boekle war von 2013 bis 2019 im kuratorischen Bereich des Museo de Artes Plásticas „Eduardo Sívori“ in Buenos Aires tätig. Derzeit arbeitet sie auch an deutschen Kunstprojekten, die sich mit dem Thema Erinnerung und Resilienz im Zusammenhang mit rechter Gewalt beschäftigen. Sie ist auch Kuratorin der Galerie und Labor „Habitación19“ (Buenos Aires).