„Tod und Geburt in meinem Leben“ ist das neue Langzeitprojekt von Mats Staub. Es fragt nach den existentiellen Grenz- und Übergangserfahrungen rund um Geborenwerden und Sterben, Lebensanfang und Lebensende. Dazu bringt Mats Staub an jedem Präsentationsort Menschen zusammen und lässt sie miteinander ins Gespräch kommen, während er als unsichtbarer Begleiter dabei ist und filmt. Als Videoinstallation gezeigt schafft das Projekt Räume, die Intimität zulassen und zugleich ein gemeinschaftliches Erlebnis ermöglichen. Mats Staub hat im Vorfeld des Festivals Gespräche mit Personen aus der Region Perg-Strudengau aufgezeichnet, diese werden zusammen mit Gesprächen aus anderen Weltgegenden präsentiert.
Beginnzeiten: alle 30 Minuten zur vollen und halben Stunde.
„Welche Todesfälle und welche Geburten haben mein Leben bislang geprägt und verwandelt?“ Das neue Langzeitprojekt von Mats Staub fragt nach den existentiellen Grenz- und Übergangserfahrungen rund um Geborenwerden und Sterben, Lebensanfang und Lebensende. Es nähert sich diesen universellen Ereignissen von Geburt und Tod über individuelle Erzählungen und in Relation zu lokalen Kontexten. Als Videoinstallation gezeigt, will es Räume schaffen, die Intimität zulassen und zugleich ein gemeinschaftliches Erlebnis ermöglichen.
In „Tod und Geburt in meinem Leben“ geht es Mats Staub um den Moment der Begegnung: Er bringt zwei Menschen zusammen und lässt sie miteinander ins Gespräch kommen, während er als unsichtbarer Begleiter dabei ist. Durch eine schlichte Dramaturgie löst er das fragile Sprechen über intime Momente und persönliche Grenzerfahrungen aus dem Zwang der konventionellen, alltäglichen Konversation. Wie die ZuhörerInnen im Video sitzen auch wir als BesucherInnen den Erzählenden gegenüber, hören einfach zu, nehmen Anteil, lassen uns ein. Mats Staub hat im Vorfeld des Festivals Gespräche mit Personen aus der Region Perg-Strudengau aufgezeichnet, diese werden zusammen mit Gesprächen aus anderen Weltgegenden präsentiert.
Mats Staubs Arbeiten haben stets einen starken biographischen Bezug. Seit über zehn Jahren führt er für seine partizipativen Projekte eine Vielzahl an Gesprächen: Für „Meine Großeltern“ befragte er in 14 Städten mehr als 300 EnkelInnen; für „21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden“ hat er seit 2012 in acht Ländern auf drei Kontinenten an die 200 Videoportraits erarbeitet. Für „Tod und Geburt in meinem Leben“ schafft er einen gemeinschaftlichen Ort, wie er ihn nach dem Tod seines Bruders 2014 vermisst hat: Ein Ort, der ein Sprechen über sonst ausgeklammerte Dinge zulässt, zu Empathie und Teilhabe einlädt und damit im besten Fall auch die Erfahrung von Trost bietet.
Erste Stationen und Termine
Basel, Kaserne, 6. – 8. Juni 2019 & 18. – 21. Januar 2020
Hannover, Festival Theaterformen, 20. – 30. Juni 2019
Perg, Festival der Regionen, 29. Juni – 7. Juli 2019
Paris, Centre Culturel Suisse, 13. September – 6. Oktober 2019
Manchester, Sick! Festival, 18. September – 5. Oktober 2019
München, Spielart Festival, 25. Oktober – 9. November 2019
Frankfurt, Künstlerhaus Mousonturm, 20. November – 19. Dezember 2019
Fribourg, Festival Belluard Bollwerk International, Juni 2020
Künstler
Mats Staub wurde 1972 in Muri bei Bern in der Schweiz geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin sowie an den Entwicklungsorten seiner Langzeitprojekte. Er studierte Theaterwissenschaft, Journalistik und Religionswissenschaft in Bern, Fribourg und Berlin. Er arbeitete als Journalist für verschiedene Publikationen und von 2002–2004 als Dramaturg am Theater Neumarkt in Zürich. Seit 2004 entwickelt er Kunstprojekte im Spannungsfeld von Theater, Ausstellung, Wissenschaft, Journalismus und Literatur.
Credits
Idee, Konzept, Leitung: Mats Staub
Kamera: Benno Seidel, Matthias Stickel
Szenographie: Monika Schori
Mitarbeit Dramaturgie: Simone von Büren, Elisabeth Schack
Mitarbeit Recherche: Tim Harrison (Manchester), Maia Marie (Magaliesburg), Patrick Mudekereza (Lubumbashi), Dada Kahindo (Kinshasa), Marcus Rehberger (Basel), Nele Beinborn (Frankfurt), Wolfram Sander (Hannover), Celya Larré (Paris), Leo Saftic (Perg) Technik: Hanno Sons, Stefan Göbel
Postproduktion: Benno Seidel
Übersetzung, Untertitelung: Simona Weber, Martin Thomas Pesl, Matthias Stickel, Benno Seidel
Produktionsleitung: Elisabeth Schack, Barbara Simsa
Koproduktion: Kaserne Basel, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, Sick! Festival Manchester, Festival Theaterformen Hannover, Festival der Regionen Perg, Spielart Festival München, Lalela Magaliesburg, Centre d’Art Waza Lubumbashi, Centre culturel suisse Paris, Festival Bollwerk Belluard International Fribourg, Migros-Kulturprozent
Unterstützung: Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Christoph Merian Stiftung, Ernst Göhner Stiftung
Foto: Mats Staub