1872 wurde zwischen St. Valentin und Gaisbach eine Bahnverbindung errichtet, die jahrzehntelang von Fernzügen zwischen Prag und Triest und von Regionalzügen über Zirking befahren wurde. Für die Nationalsozialisten diente die Strecke auch für Gefangenentransporte in das KZ Mauthausen. Nach dem Krieg markierte der Schienenverlauf kurz die Grenze zwischen den Besatzungszonen, verlor durch den Eisernen Vorhang aber an Bedeutung und wurde 1956 abgebaut. Heute sind nur noch Reste von Bahndämmen erkennbar, Fotografien gibt es kaum, Erinnerungen an die Bahn sind in der Region am Verschwinden.
Zug/Ende ist der kulissenhafte Nachbau eines alten Personenwaggons, der nach drei Metern abgeschnitten und am Bahnhof Gaisbach-Wartberg abgestellt wurde. Nimmt man auf den letzten verbleibenden Sitzen Platz, fällt der Blick auf die fehlende Bahnstrecke. Eine Einladung zu einer imaginären Reise in eine vergessene Vergangenheit – oder eine mögliche Zukunft. Die Installation wurde dankenswerterweise durch die Genehmigung der Gemeinde Wartberg übernommen und bleibt somit auch nach Ende des Festivals der Regionen auf der Bahnhofswiese in Gaisbach-Wartberg bestehen.
Konzept, Gestaltung und Projektleitung: Martin Lasinger
Mitarbeit: Thomas Aschenbrenner, Ernst Berger, Herbert Winklehner
Dank an: ÖBB OBW Wegscheid, Lokmuseum Ampflwang, Markus Müller, Manfred Riepl, OteloWeitersfelden, Josef Lasinger, Alexander Wilhelm, Janina Wegscheider
Mit besonderen Dank für Unterstützung an die Marktgemeinde Wartberg ob der Aist
Dokumentation
Eine vergessene Zugstrecke – Zug/Ende (gut)?
Impressionen
CV
Martin Lasinger bewegt sich zwischen Medienkunst, Kunsthandwerk und Kulturarbeit im Mühlviertel. Er arbeitet an diversen Baustellen, von denen manche nie fertig werden, und wundert sich darüber, wie schnell Dinge normal werden können.