© Ms Rara
Allein und doch gemeinsam sein beim Zugfahren und sich den Raum über das Zeichnen zu eigen machen. Wann hat man schon die Gelegenheit, ein Zugfenster erlaubterweise von innen zu bemalen?
Es war eine Freude für uns, zu sehen, wie sich Festivalbesucher*innen und zufällige Passagier*innen auf unser Spiel eingelassen haben, um im Prozess der vorbeiziehenden Landschaft Gedanken, Kommentare, Skizzen und Zeichnungen an die Fenster zu collagieren. Realität und Fantasie vermischen sich, Vergangenheit und Gegenwart treten in Dialog, Bewusstes und Zufall spielen zusammen. Besondere Momente manifestieren sich im Hinter- und Vordergrund – sowohl in Begegnungen der partizipierenden Menschen als auch in den entstehenden Überlagerungen an Wort- und Bildfetzen. Und was bleibt? Surreale Erinnerung, Fotos und Videos – und am Ende eine gemeinsame Putzaktion. Ein weiteres Highlight des Projekts war die Kooperation mit Andrea Rabers Klasse der HTL1 Bau und Design Linz. Die entstandenen Kurzfilme rund ums Zugfahren wurden beim Festival präsentiert.
Hier könnt ihr einen Radiobeitrag von Regina Picker und Alja Piry zum Projekt „Zügige Visionen“ anhören. Schnitt: David Huemer
Dank an: Kristiane Petersmann, Andrea Raber, HTL1 Bau und / and Design Linz, Claudia Prinz, David Huemer I Freies Radio Freistadt
Impressionen
CV
Lucie Kaiserová hat einen Hintergrund als Werbegrafikerin und arbeitet aktuell als Kunsttherapeutin im Kontext der outsider art. Ihr Anliegen ist es, bei der Gestaltung von Lebensräumen und zwischenmenschlichen Beziehungen künstlerisch-ästhetische Werte als verbindende Elemente einzusetzen.
Regina Picker interessiert sich für gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen, wobei Tabus einen besonderen Reiz auf sie ausüben. Sie strebt an, dem Unausgesprochenen einen Raum zu verleihen und poetisch-performative Bilder zu erzeugen. Neben ihrer Tätigkeiten als Stückentwicklerin und Bühnenperformerin leitet sie das Format Performance Brunch.
Alja Piry arbeitet als bildende Künstlerin und künstlerische Assistentin an interdisziplinären Projekten. In ihren Fotoserien, visuellen Gedichten und Videoessays wendet sie sich scheinbar unwichtigen Phänomenen des sozialen, natürlichen und emotionalen Lebens zu, um über deren Stellenwert innerhalb jener Wertesysteme nachzudenken, die unsere Wahrnehmung bestimmen.