Eine nach österreichischen Folklore-Idealen nachgebaute Running-Sushi-Bar wird als Gourmet-Mahnmal gegen die Verwahrlosung der heimischen Kochtradition errichtet. Anstelle des kulinarischen Grauens in Form von rohem Fisch oder glutamatverseuchten Hühnerleichen mit holzigen Bambussprossen und schrumpeligen Pilzen in undefinierbarer Sauce, gleiten verschiedene traditionelle Gerichte wie Schweinsbraten, Rindsrouladen und Apfelstrudel im Maßstab 1:2 verkleinert an den Gästen vorbei. Diese ironische Adaption der österreichischen Küche in den kulinarischen Mainstream erlaubt hemmungslose Gaumenforschung und kalorienreduzierte Verinnerlichung von mindestens zehn Gerichten. Fernab von Fremdgehen mit Fast Food und pseudoausländischer Küche ermöglichen die geheimen Rezepturen der lokalen Kochaktivisten eine kulinarische Rückkehr zu Schweinefleisch – gehüllt im keuschen Mantel der Panier, nasenschleimhautzerfetzende Kasnockn sowie arterienverkalkendem Blunzengröstl und Kaiserschmarren.
Miniküche täglich um 14 Uhr