Die große Fassadenarbeit von Martin Strauß und Karl-Heinz Ströhle erinnert eindringlich an die existenziellen Prioritäten des Lebens im Normalzustand. Aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft haben zuletzt wieder vor Augen geführt, wie viel an Anstrengung für die Sicherung elementarer Bedürfnisse nötig ist, wenn das gewohnte Wachstum in Zweifel gerät. Formal orientieren sich die Künstler an den Textarbeiten der Konzeptkunstavantgarde und an der populär gewordenen Nutzung von Fassadenflächen für Propaganda, Bildung und wirtschaftliche Agitation. Die von den Künstlern in Farbgebung und Typografie an die architektonische Sprache des kommunalen Wohnbaus angepasste Begriffsgruppe Miete, Strom, Gas führt uns zurück zu den Grundlagen wohlfahrtsstaatlichen Handelns, dessen gebaute Zeugnisse den Linzer Süden dominieren, und stellt zur Debatte, inwiefern die Sicherung der materiellen Grundbedürfnisse auch heute im Mittelpunkt gesellschaftlichen Handelns steht.
Archiv - Festival der Regionen 2009
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