Von Finnland bis zur Türkei, von der Ukraine bis Alaska: Ana Mendes beschäftigt sich mit Aufstieg und Fall eines Großreiches. Teils Experiment, teils musikalische Komposition, mit „Map Series (Russia)“ geht sie der Frage nach, was ein Imperium heute bedeutet.
„Map Series“ ist eine Performance, in der Mendes ihre Identität als Portugiesin mit Blick auf einen postkolonialen Kontext untersucht. In dieser Installation näht sie alte Landkarten ehemaliger Kolonien bestimmter Imperien (z.B. Großbritannien, Portugal, Frankreich, Deutschland). In Marchtrenk nimmt sie Landkarten des russischen Reichs unter ihre Nähmaschine. Eine Videokamera projiziert die Nadel der Nähmaschine als Live-Stream auf die Wand; Lautsprecher verstärken auch die Geräusche, die von der Maschine erzeugt werden. Die Näherin beginnt in einem regelmäßigen Tempo, entwickelt sich aber zu einer furiosen, wütenden Bewegung, bis die Oberfläche der Landkarte gelöscht ist. Nach der Au¬ührung ist die Karte an der Wand des Raumes als Installation mit Ton ausgestellt.