zerlegt und verspielt entwickelt Möglichkeiten der Freizeitgestaltung außerhalb der Wohnbereiche im Festivalgebiet und versucht, den Stadtrand als Wohnort in seiner Funktion zu erweitern. Von der Kuratorin Doris Prlić eingeladene KünstlerInnen setzen sich in Form von installativen und performativen Soundarbeiten und mittels punktuellen Aktionen im öffentlichen Raum mit der freien Zeit der BewohnerInnen und den Freiflächen in der Wohnanlage auseinander. Einen Großteil der Arbeiten entwickeln dabei Gruppen; schließlich spielt es sich gemeinsam besser als alleine. Schauplätze des Programms sind Innenhöfe, Grünflächen, Parkplätze sowie versteckte und ungenützte Räume. Nutzungsmöglichkeiten und Attraktivität der Freiflächen werden dabei ausgelotet. Welche Freiräume wurden beim Bau der Siedlungen eingeplant? Werden diese von den BewohnerInnen genutzt? An welchen Orten in den Siedlungen findet man unerwarteten, ungeplanten Spielraum?
INTERVIEW MIT DORIS PRLIC …
Projekte:
Dekodierung der Wirklichkeit In den späten 1970er und 1980er Jahren wurde die Satellitenstadt Auwiesen – damals gepriesen als soziale und architektonische Mustersiedlung – geplant und gebaut. Was ist von der Utopie einer hetereogenen soziokulturellen und kommunikativen Infrastruktur geblieben? Funktioniert die Nachbarschaft? Oder überwiegen soziale Probleme? Jakob Dietrich und Kai Maier-Rothe gehen in ihrer Arbeit „Dekodierung der Wirklichkeit“ diesen Fragen nach und erproben das Verhandeln von möglichen Modellen des Zusammenlebens. Von AnwohnerInnen gesammelte Kommentare, Meinungen oder Wünsche werden mit kulturphilosophischen Texten zu Audiocollagen verarbeitet. Anhand dieser sollen die Auwiesen innewohnenden kritischen Potentiale und Möglichkeiten einer neuen urbanen Praxis offengelegt werden. Die Collagen werden während des Festivals in einer Audioinstallation auf dem Brunnenplatz hörbar sein.
Improvisationskonzert mit Orgelpfeife Beim Konzert für Chor und Orgelpfeife treten Chorsängerinnen des Frauenensembles Auwiesen gemeinsam mit einer von Reinhard Gupfinger gebauten Orgelpfeife auf. Die Chormitglieder sind nicht nur Sänger/innen, sondern auch Komponisten/innen – Musik als Klangerlebnis im Raum entsteht eigendynamisch ohne Dirigenten oder eine vollendete Komposition. Eine interaktive Umgebung bildet den Ausgangspunkt für die Aufführung. In diesem dynamischen System können die Chormitglieder, durch bestimmte Bewegungsabläufe, die Töne der Orgelpfeife steuern. Die von der Orgelpfeife generierten Töne sind wiederum Impulsgeber für tonale Variationen des Chorgesanges.
sight seeing
Eine Tiefgarage in Auwiesen wurde von Clemens Mairhofer, Lucas Norer und Sebastian Six akustisch aufgezeichnet. Die daraus produzierten Klangspuren präsetieren die Künstler im Zuge einer Liveperformance direkt in der Garage.
Für den weiteren Verlauf des Fesitvals ist das Audiostück bei einer Mehrkanalsoundinstallation am Ort der Performance hörbar.
Zu jeder Wohnung in der Wohnanlage gehört ein Parkplatz in der Tiefgarage von dem aus man, ohne den Außenraum betreten zu müssen, direkt in die Wohnungen geht. Die Garagen sind also die Orte, an denen sich die BewohnerInnen treffen, die unausweichlich fast alle AuwiesenerInnen frequentieren, die aber nur von BewohnerInnen selbst betreten werden können. Mairhofer/Norer/Six setzen genau an diesem Ort ihre aktustische Intervention und irritieren durch die bekannten und doch ungewohnten Geräusche, die alle halben Stunden während der Festivalöffnungszeiten plötzlich hörbar sind.
Parkplatzkonzert IFEK (Institut für erweiterte Kunst) veranstaltet in Kooperation mit Linz09 Good Night Stuff und Radio FRO einen Konzertabend auf einer Parkanlage in Auwiesen. Statt über eine Bühnenanlage hören die BesucherInnen die Musik über Autoradios. Damit auch die KonzertgängerInnen ohne Fahrzeug am Geschehen teilnehmen können, sind die AutobesitzerInnen dazu aufgefordert ihre Autotüren zu öffnen. LIVE u.a.: Las Venus, Kania Tieffer
Anfahrtsbeschreibung: An der Wienerstraße Richtung Ebelsberg (Stadtauswärts) beim Autopark Süd rechts in die Dauphinestraße biegen. Wenn die Dauphinestraße eine Kurve nach rechts macht, links in die Auwiesenstraße fahren.
In die erste Straße rechts einbiegen (VOR dem Basketballplatz), der Parkplatz befindet sich direkt am Anfang der Straße.