Niedecken ist ein kölscher Stadt-Schreiber der Jetztzeit. Er beschreibt Szenerien, wie sie sich durchaus auch woanders abspielen könn(t)en. Des einen „Veedel“ ist des anderen „Grätzl“ oder „Gassl“. Des einen Chlodwigplatz ist des anderen Auböckplatz. Jeder hat sein „Revier“, das ihm Geschichten zuträgt, die man selbst erlebt bzw., mitbekommen hat. Oder die man erlebt haben könnte, wenn man sich umschaut.
Eine vertraute Umgebung als Filmkulisse für die Geschichten, die das Leben schreibt.
Manfred Madlberger wollte wissen, ob sich die Geschichten und Szenerien aus der Kölner Südstadt auch in den Gassen, Straßen und Ortsteilen von Bad Ischl erzählen lassen oder wie/wo sie hierzulande erzählt werden würden. Manche Geschichte geht, von einem scheinbar beiläufigen Szenario ausgehend, in die Tiefe, auch in die Tiefe manch ab- oder untergründiger Seele, denen in dunklen Gassen der Zeit Narben zugefügt wurden.
Herausgekommen ist eine liedgewordene Reise, tief hinein in einen stillgelegten Bergwerks-Stollen, gefüllt mit endgelagerten oder ausgelagerten Erinnerungen an Gegenden, Gestalten, Geschichten und Gesichter. Manche von ihnen hat man schon tief genug vergraben und versteckt gehofft, doch manchmal kommen sie doch wieder hoch; oder man fängt von sich aus plötzlich wieder zu graben an. Die Reise in den Erinnerungs-Stollen kann eine finstere sein. Doch auf dem Rückweg wird es wieder hell. Oder zumindest – hoffentlich – erhellend.
In Kooperation mit Gasthaus Siriuskogl.