„Running Light“ ist eine Lichtinstallation, die den Wasserturm Marchtrenks in ein Leuchtsignal verwandelt. Eine sich 360° um den zylinderförmigen Wassertank drehende Lichtleiste nimmt Bezug auf jene Signalkörper, die der Positionsbestimmung auf See dienen. Zur Rundumleuchte generiert, zeigt der Turm sowohl den eigenen als auch den Standpunkt des anderen auf und verweist als abstrahierte Lichtskulptur auf Bewegung und Flucht sowie damit einhergehende Formen der Navigation und Orientierung.
Die als site-spezifische Installation geplante Arbeit bespielt das Wahrzeichen der Stadt Marchtrenk, den Wasserturm. Der 27 Meter hohe Bau, dessen Form durch einen breiten, zylinderartigen Wasserbehälter am oberen Teil des Turmes geprägt ist, überragt die ihn umgebenden Wohnsiedlungen und ist als monumental erscheinende Konstruktion von Weitem sichtbar. An diese Sichtbarkeit aus der Ferne, die Türme jeglicher Art auszeichnet und somit eine Orientierung nach Sicht ermöglicht, schließt sich die Installation an. In Anspielung auf die aktuelle Flüchtlingskrise, die Europa seit einigen Monaten vor vielerlei Herausforderungen stellt, soll die Arbeit „Running Light“ auf den Weg verweisen, den Menschen auf sich nehmen, um nach Europa zu gelangen. Dieser Weg führte und führt viele der hierzulande Schutz Suchenden über das Meer. Analog zu diesem in der Schi¬fahrt wesentlichen Leuchtsignal soll im Zuge des Festivals der Regionen der Wasserturm in ein Rundumlicht verwandelt werden, indem sich ein Lichtsignal permanent um die Achse des Turmes bewegt: Der Aufbau des Turmes – jenem von Positionslichtern nicht unähnlich – dient dabei als Fundament und Basis für die Konstruktion der Installation. Entgegen seiner ursprünglichen Funktion als Wasserspeicher wird der Turm gleich einem Leuchtturm zu einem visuellen Signalkörper umgewandelt. Somit wird er Orientierungspunkt und Navigationshilfe, zeigt sowohl den eigenen als auch den Standpunkt des anderen auf und verweist als abstrahierte Lichtskulptur auf Formen der Bewegung und der dazu benötigten Navigation.
Idee, Konzept: Miriam Hamann
Technische Assistenz: Gregor Göttfert