Archiv - Festival der Regionen 2021

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FDR 2021

Enterdet

Ein Zwiegespräch zwischen Naturwissenschaft und Kunst, konkret zwischen der Botanikerin und Wurzelforscherin Monika Sobotik und dem Künstler Christian Ecker. Ausgangspunkt sind die Be- und Verarbeitung natürlicher Prozesse.

Präsentiert werden Wurzelpräparate, Zeichnungen und Fotografien der Pionier*innen der österreichischen Wurzelforschung mit hoher internationaler Reputation, Lore Kutschera (+ 2008), Erwin Lichtenegger (+ 2004) und Monika Sobotik. Mit diesen Ergebnissen von Forschungsprozessen tritt der Künstler Christian Ecker mit seinen „Böschungsansiedelungen“ in Dialog.

Verwurzelung die einen, Entwurzelung und Weggetriebenes der andere. Wurzelforschung bedeutet „Freilegen“. Wurzeln sind unter der Erde versteckt. Ihren Geheimissen aus naturwissenschaftlicher Perspektive nachzuspüren, ihre Funktionen zu entschlüsseln beschäftigt(e) die drei Naturwissenschafter*innen bis ins hohe Alter. Der botanische, naturwissenschaftliche Blick kam ohne das Künstlerische nicht aus. Erwin Lichtenegger war ein begnadeter, detailgetreuer Zeichner. Mit feinstem Strich bildete er das ab, was fotografisch in dieser Perspektivität nicht erfassbar war.

Systematisch, Zentimeter für Zentimeter werden Wurzeln freigelegt, fotografisch dokumentiert, präpariert, in dünnste Scheiben zerschnitten und im Mikroskop untersucht. Den Wurzelstock aber in seiner gesamten Räumlichkeit, ent-erdet darzustellen, das macht die Kunst möglich. Als abstrakte Kunst lassen sich auch Monika Sobotiks mikroskopische Wurzelschnitte deuten, Mandalas von farbenprächtiger Schönheit.

Christian Ecker fokussiert auf Schwemmreste, Gestrandetes nach Überschwemmungen, die er „Ansiedelungen“ nennt. Anfang und Ende von Prozessen, von Lebensprozessen, die zusammenlaufen, einander bedingen. Es sind gegensätzliche aber sich ergänzende Blicke auf EINE Welt. Die Wissenschaft sucht nach Antworten, die Kunst stellt Fragen.

In Kooperation mit Galerie Eboran, Salzburg.

Christian Ecker ist am Samstag. 26. Juni von 17.00 – 19.00 sowie am Sonntag 27. Juni von 11.00 – 14.00 Uhr in den Ausstellungsräumen anwesend.
Dr. Monika Sobotik ist von Mittwoch bis Samstag, jeweils von 18.00 – 19.00 Uhr, sowie am Sonntag, 4.7. von 13.00 – 13.45 Uhr in den Ausstellungsräumen anwesend.